Berlin. Die Sorgen wegen der Flüchtlingskrise sind groß in Deutschland. Die Politik ist jetzt gefordert, die Gesellschaft zusammenzuhalten.

Die Kölner Silvesternacht, Fälle von Vergewaltigung, die U-Bahn-Zündler von Berlin – ganz zu schweigen von den Terrorismusakten: Viele fragen sich dieser Tage, ob die Integration einer so großen Zahl von Menschen aus einem fremden Kulturkreis, die in kurzer Zeit zu uns gekommen ist, gelingen kann.

Integration ist keine einseitige Angelegenheit, bei der die eingesessene Bevölkerung den Neuankömmlingen Angebote zu unterbreiten hat, und alles wird irgendwann gut. Bereitschaft zum Miteinander ist von beiden Seiten gefordert. Unabhängig von vereinzelten kriminellen Begleiterscheinungen der Einwanderung fragen sich viele Deutsche, wie unsere Gesellschaft in einigen Jahren aussehen wird.

Soziale Kluft in Europa wird größer

Auch ohne Flüchtlinge hat sich die soziale Kluft in Europa vergrößert, hat die Euro-Krise Spuren hinterlassen. Auch bei uns schlagen sich immer mehr Menschen mit Mini-Löhnen durch oder haben Angst, an Wohlstand einzubüßen. Ob sie „das“ schaffen wollen, was die Kanzlerin im Alleingang beschlossen und ansonsten im Vagen belassen hat, hat sie niemand gefragt.

Sind Flüchtlinge krimineller als Deutsche?

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    Das äußert sich nun nicht nur in ebenfalls kriminellen Übergriffen auf Menschen und deren Unterkünfte oder wachsenden Wahlerfolgen der AfD. In der Gesellschaft hat bis weit hinein in die Mittelschicht ein Unbehagen Raumgegriffen, dem mit Schlagworten und Gesetzesverschärfungen allein nicht beizukommen ist.

    Desintegration der gesamten Gesellschaft droht

    Die verantwortlichen Politiker haben vor allem die Aufgabe zu erklären, warum es neben allgemeiner Hilfsbereitschaft richtig war und ist, so viele Menschen aufzunehmen. Wohl wissend, dass nicht das Elend der ganzen Welt auf deutschem Boden gelindert werden kann.

    Gelingt ihnen das nicht, wird es schwer mit der Integration – und eine schleichende Desintegration der gesamten Gesellschaft droht.