Berlin .

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die ukrainische Regierung zum entschiedenen Kampf gegen Korruption aufgefordert und zugleich umfassende Unterstützung auf dem Reformweg zugesagt. „Wir wollen ein guter Begleiter auf dem Weg der Ukraine zu Stabilität und Prosperität sein“, sagte die Kanzlerin am Freitag in Berlin bei einer deutsch-ukrainischen Wirtschaftskonferenz. Allerdings müsse die Regierung konsequent auf Reformkurs bleiben.

Der ukrainische Regierungschef Arseni Jazenjuk sagte das zu. Er sprach von Zeichen einer wirtschaftlichen Stabilisierung. Die Konferenz in Berlin wertete er als „klares Signal für die wirtschaftliche und politische Unterstützung Deutschlands“.

Die deutsche Wirtschaft sieht gute Chancen für mehr Geschäfte zwischen beiden Ländern. Die Aussichten haben sich nach Auffassung des Chefs des Ost-Ausschusses der deutschen Wirtschaft (OA) Eckhard Cordes gebessert. Grund sei, dass die Kämpfe im Osten des Landes zwischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten nachgelassen hätten. „Business braucht Frieden“, unterstrich Cordes.

Das EU-Freihandelsabkommen mit dem Land sollte es den ukrainischen Firmen leichter machen, auf Europas Märkte zu kommen. Helfen soll dabei auch eine deutsch-ukrainische Industrie- und Handelskammer, deren Gründung bei der Konferenz vereinbart wurde. Zudem wurden zwei Abkommen über Finanzhilfen für das Land unterzeichnet, die die Osteuropabank EBRD betreffen.

Deutschland ist nach Russland und China der drittwichtigste Handelspartner des osteuropäischen Landes. Allerdings hat die anhaltende Rezession in der Ukraine die deutschen Exporte 2014 um ein Drittel auf 3,6 Milliarden Euro und in der ersten Jahreshälfte um ein weiteres Viertel gedrückt.