Oslo. Die norwegische Justiz stellt drei Männer vor Gericht, weil sie Terroranschläge gegen die dänische Zeitung „Jyllands-Posten“ und deren Zeichner Kurt Westergaard geplant haben sollen. Der zuständige Staatsanwalt Geir Evanger sagte der Nachrichtenagentur dpa in Oslo, dass im Prozess auch wegen Terrorplänen gegen die chinesische Botschaft in Norwegens Hauptstadt verhandelt werde. Der Rundfunksender NRK und anderen Osloer Medien berichteten unter Berufung auf den Geheimdienst PST, dass zwei der drei Männer die Vorbereitung der Anschläge gestanden hätten. Dazu meinte Evanger: „Das waren nur in sehr eingeschränktem Sinn Geständnisse. Strafrechtlich halten sich alle drei für unschuldig.“
Nach Angaben der Nachrichtenagentur NTB stuft PST die drei als Teil des Terrornetzwerkes al-Qaida ein. Einer von ihnen gehöre zur uigurischen Minderheit in China, ein anderer stamme aus Usbekistan und der dritte sei irakischer Kurde. Dieser wurde im Sommer 2010 in Duisburg festgenommen und an Norwegen ausgeliefert.
Nach den Medienangaben soll der aus dem Irak als Flüchtling nach Norwegen gekommene Mann Vorbereitungen für einen Bombenanschlag gegen „Jyllands-Posten“ wegen der Mohammmed-Karikaturen aus dem Jahr 2005 gestanden haben.
Über den Uiguren hieß es, dass er bei Verhören angab, er habe „aus persönlichen Gründen“ die chinesische Botschaft in Oslo in die Luft sprengen wollen. Der Geheimdienst PST soll bei den drei Chemikalien zur Herstellung von Sprengstoff gefunden haben. Der Prozess gegen die drei soll am 31. Oktober in Oslo beginnen. Ihnen drohen Höchststrafen von jeweils zwölf Jahren Haft. (dpa)
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