Aktuell haben Airbus 3655 und Boeing 3645 Flugzeugbestellungen in ihren Büchern, so das Nachrichtenmagazin "Focus". Dies entspricht einem Auftragswert nach Listenpreis von insgesamt etwa 540 Milliarden Euro.
Die Hersteller gingen nach ihren eigenen Prognosen bislang davon aus, bis 2026 zwischen 24 000 und 28 600 neue Jets absetzen zu können. Diese Annahme beruht laut "Focus" allerdings auf einem durchschnittlichen Ölpreis von 70 bis 80 US-Dollar pro 159-Liter Fass. Aktuell ist Öl fast doppelt so teuer. Boeing wolle deshalb zur Luftfahrtschau im britischen Farnborough eine neue 20-Jahres-Prognose veröffentlichen, die die aktuelle Öl- und Kerosinpreisentwicklung berücksichtige, hieß es.
Luftfahrtexperte Philipp Goedeking kritisierte Boeing und Airbus in dem Magazin als "Berufsoptimisten", die die Gefahr einer konjunkturellen Talfahrt nur "ausgesprochen zurückhaltend" berücksichtigten. Er bezweifelte zudem, dass etwa Air Berlin "die bestellten 25 Langstreckenflieger Boeing 787 noch braucht". Auch bei der indonesischen Lion Air ist es nicht sicher, ob sie ihre Pläne verwirklicht, ihre Flotte von 46 Flugzeugen mit weiteren 168 Boeing 737 fast zu verfünffachen. Auch die ungarische Wizz Air, die zu ihren 17 Airbus-Jets weitere 74 bestellt hat, will nach Auskunft einer Sprecherin "die Kostenschraube fester anziehen".
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