CDU und SPD fordern Lösung zum Lehrertarifvertrag an

Nach der Kündigung des Lehrertarifvertrags haben die Landtagsfraktionen von CDU und SPD Regierung und Gewerkschaften aufgefordert, sich an einen Tisch zu setzen.

Magdeburg. Nach der Kündigung des Lehrertarifvertrags haben die Landtagsfraktionen von CDU und SPD Regierung und Gewerkschaften aufgefordert, sich an einen Tisch zu setzen. "Wir appellieren an die Tarifparteien, alles dafür zu tun, eine gemeinsame Lösung für unser Land im Interesse der Schulen zu finden", erklärten die bildungspolitischen Sprecherinnen Eva Feußner (CDU) und Rita Mittendorf (SPD) am Dienstag nach Angaben ihrer Fraktionen. Es müssten Wege gefunden werden, für bereits tätige Lehrkräfte vernünftige Arbeitsbedingungen zu sichern sowie junge und gut ausgebildete Lehrer in den Schuldienst zu übernehmen.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und die dbb Tarifunion hatten den eigentlich bis 2010 laufenden Tarifvertrag für 13 000 Lehrer an allgemein bildenden Schulen zum 1. August 2008 vorzeitig gekündigt. Sie wollen so verhindern, dass das Arbeitszeitvolumen und damit die Bezahlung der Lehrer weiter sinken. Kommt es bis zum übernächsten Schuljahr 2008/2009 zwischen Land und Gewerkschaften nicht zu einer Einigung, hätten angestellte Lehrer erstmals seit rund 15 Jahren wieder Anspruch auf volle Arbeitszeit und volles Gehalt. Der Kündigungsschutz würde jedoch entfallen.

Der bisherige, 2003 geschlossene Tarifvertrag enthält eine Regelung, wonach der Beschäftigungsumfang der Lehrer abhängig von den Schülerzahlen immer wieder neu berechnet wird. Derzeit arbeiten sie je nach Schulform zwischen 80 und 92 Prozent der regulären Zeit, im Gegenzug genießen sie Kündigungsschutz. Im nächsten Schuljahr steht eine weitere Absenkung von Arbeitszeit und Gehältern um 10 bis 15 Prozent bevor, die aus Sicht der Gewerkschaften nicht mehr sozial verträglich ist.

( dpa/sa )