Hamburg: Willi Schulz greift Sportdirektor an

Ist Beiersdorfer schuld an HSV-Krise?

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Der HSV-Zug in Liga zwei nimmt Fahrt auf. Für Willi Schulz, Aufsichtsratsmitglied des HSV, steht der Schuldige fest: Dietmar Beiersdorfer. Der Sportdirektor sei inkonsequent und die Mannschaft ohne Kondition. Aber vor allem habe Beiersdorfer zu lange an Thomas Doll festgehalten.

Hamburg. Willi Schulz, Aufsichtsratsmitglied beim Hamburger SV, hat Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer Inkonsequenz vorgeworfen und der Mannschaft einen schlechten konditionellen Zustand bescheinigt. Bereits Anfang Dezember hatte der ehemalige Nationalspieler eine Trennung von Trainer Thomas Doll und Beiersdorfer gefordert. "Auf mich hat ja keiner gehört. Ich bedaure es, dass man als Aufsichtsrats-Vize nicht ins operative Geschäft eingreifen kann", sagte Schulz der "Bild"-Zeitung (Montag-Ausgabe).

"Ich sehe, dass wir die entscheidenden Tore in den letzten 20 Minuten kriegen. Eindeutig eine Sache von zu wenig Kondition und keiner Disziplin", führte Schulz aus. Beiersdorfer wirft er vor, nicht rechtzeitig gehandelt zu haben: "Er hat zu lange an Doll festgehalten. Durch seine Inkonsequenz haben wir vier Spiele Zeit und die Winter-Vorbereitung verloren. Das hat Beiersdorfer mit seinen Beratern zu verantworten." Grundsätzlich seien beim HSV die "Leute, die vom Profi-Fußball zu wenig Ahnung haben, in der Mehrzahl".

Konditionsmangel wird sich unter Stevens ändern Der Konditionsmangel, ist Schulz überzeugt, werde sich unter Stevens ändern. Der Niederländer werde beim Bundesliga-Schlusslicht auch Disziplin einführen. "Meine große Hoffnung ist, dass er sich in seiner Art nicht von der sportlichen Führung beeinflussen lässt. Er muss seinen Weg gehen", betonte Schulz, der am Freitag mit dem Aufsichtsrat über die Krise beraten wird. Das zwölfköpfige Gremium wird auch über die Verantwortung von Beiersdorfer an der Talfahrt des Champions-League-Teilnehmers sprechen.

Vorstandschef Bernd Hoffmann wäre enttäuscht, wenn der ehemalige HSV-Kapitän Beiersdorfer vorzeitig seinen Hut nehmen müsste. "Wir sind als Team angetreten und ich gehe davon aus, dass wir in dieser Konstellation gemeinsam den Klassenerhalt schaffen", sagte Hoffmann am Sonntag in der Sendung "Sportclub" des NDR. Keiner im Vorstand werde sich aus der Verantwortung stehlen.

( dpa )