Airbus will Krise überwinden - "2007 Jahr großer Veränderungen"

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Der Flugzeugbauer Airbus will in diesem Jahr seine tief greifende Krise überwinden und das Vertrauen der Kunden wieder gewinnen.

"2007 wird ein Jahr großer Veränderungen, aber wir sind verpflichtet, Airbus erfolgreich durch diese Veränderungen zu führen und das richtige Fundament für unsere Zukunft zu legen", schrieben Airbus-Chef Louis Gallois und Geschäftsführer Fabrice Bregier zum Start ins neue Jahr in einem Brief an die Airbus- Beschäftigten, der dpa vorliegt.

Die Querelen um den Wechsel in der Führungsspitze und die Produktionskrise beim Prestigeprojekt A380 sowie der langwierige Entscheidungsprozess um das geplante Langstreckenflugzeug A350 hätten ihren Tribut gefordert, räumte die Airbus-Führung ein. "Und wir wissen, dass unsere gemeinsamen Fehler, die unsere Beziehungen zu den Kunden tief beschädigt haben, schmerzlich für alle bei Airbus sind, die zu Recht stolz auf dieses Unternehmen und seine Produkte schauen." 2006 sei ein schwieriges Jahr für das Unternehmen gewesen, das man nun hinter sich lassen müsse. Es gelte, das neue Jahr mit voller Kraft anzugehen.

Die Anstrengungen müssten sich vor allem auf die Erstauslieferung des A380 an Singapore Airlines und den Aufbau einer robusten Serienfertigung für den Großraumflieger richten. Auch die anderen Programme wie vor allem der Militärtransporter A400M und der A350 müssten mit Sorgfalt vorangetrieben werden. "Dies wird, zusammen mit unseren anhaltenden Anstrengungen im Service- und Wartungsbereich, das stärkste Signal an unsere Kunden sein, dass wir ihr Vertrauen verdienen", schrieben Gallois und Bregier. Zugleich gelte es, das Sparprogramm Power8 als "Ticket für nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit" umzusetzen. Wie angekündigt werde Power8 im Februar voll zum Tragen kommen.

Airbus-Chef Gallois hatte am Dienstag das Airbus-Werk in Hamburg besucht. Bei einer Demonstration forderten die Mitarbeiter dort klare Bekenntnisse zu den deutschen Standorten. "Insbesondere für die Beschäftigten der Standorte, über deren Verkauf immer wieder Gerüchte kursieren, bedeutet dies seit nunmehr sechs Monaten ein Leben in Unsicherheit", sagte Rüdiger Lütjen Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates. Airbus zählt in Hamburg und Umgebung zu den größten Arbeitgebern. Dazu kommen die Mitarbeiter von zahlreichen Zulieferfirmen, die eng mit dem Hersteller kooperieren. Insgesamt sind rund 35 000 Menschen in der Region Hamburg in der Luftfahrtindustrie tätig.

( dpa )