Die Informationspolitik der Behörden im Fall der Flüchtlingsunterkunft an der Wichmannstraße ist unglücklich – und das ist noch schonend ausgedrückt.
Da wird ausgerechnet in den Sommerferien zu einer Infoveranstaltung eingeladen, während bereits eine Partei mit Flyern Stimmung machend durch die betroffene Wohnsiedlung in Hamburg-Bahrenfeld läuft. Auf der Veranstaltung selbst werden die Anwohner dann von den geänderten Plänen überrascht.
Sportplatz in Hamburg-Bahrenfeld weicht für neue Unterkunft
Die Stadt plant nun keine Traglufthalle mehr zur vorübergehenden Unterbringung von Flüchtlingen auf dem Sportplatz in Bahrenfeld, sondern sechs bis zu fünfgeschossige Gebäude. 124 Wohnungen, das sind doppelt so viele wie bislang hier im Wohnprogramm des Bezirks Altona einmal angedacht. 400 Plätze in einem Stadtteil, der in Altona ohnehin die größte Aufgabe in Sachen Flüchtlingsunterbringung trägt. Immerhin befinden sich hier knapp die Hälfte aller Plätze zur Unterbringung von Flüchtlingen im Bezirk.
Hier geht es zum Bericht:
Umso wichtiger wäre es doch, die Anwohner gezielt abzuholen. Sie rechtzeitig zu informieren. Die Sozialbehörde erklärt auf Anfrage, man habe aufgrund der erforderlichen Kampfmittelsondierungsarbeiten die Anwohner so früh informiert. Sprich: Man wollte es eigentlich noch später tun. Dabei haben die Bahrenfelder diese Skepsis nicht verdient.
Relativ geräuschlos wurden hier viele Unterkünfte errichtet. Das Engagement vor Ort ist groß, es gibt viele ehrenamtliche Helfer gerade aus der Steenkampsiedlung. Hoffentlich verspielt die Stadt das nicht. Erstes Vertrauen ist bereits verloren gegangen.
Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Meinung