Leserbriefe

Briefe an die Redaktion: 2. Oktober 2023

| Lesedauer: 8 Minuten

Merz ist nicht mehr tragbar!

29. September: „Zahnärzte erklären, warum Merz falschliegt“ und Leitartikel: „Des Kanzlers bester Mann. CDU-Chef Friedrich Merz redet sich abermals um Kopf und Kragen“

Friedrich Merz hat mit seinen Äußerungen wieder einmal unter Beweis gestellt, dass er für eine Kanzlerschaft völlig ungeeignet ist. Das wird insbesondere seinen voraussichtlichen Mitkonkurrenten Markus Söder freuen. Wer mit erwiesenermaßen unwahren Behauptungen über die Gründe der Flüchtlingsbewegung Stimmung macht, der bedient bewusst eine Klientel, die sich an populistischen Auffassungen der AfD orientiert. Merz ist als Vorsitzender der CDU nicht mehr tragbar. Die Verantwortlichen im Parteipräsidium sollten sich ernsthaft darüber Gedanken machen, ob Merz nach seinen zahlreichen verbalen Entgleisungen noch als Kanzlerkandidat in Frage kommt. Ansonsten wird das Ansehen der CDU rapide schwinden.

Dr. Claus Rabe

Auf den Punkt gebracht

Bravo, Herr Thorsten Knuf! Mit Ihren Worten zum CDU-Chef Friedrich Merz gehe ich voll und ganz mit. Sie haben seine zahlreichen Verstöße in der Kommunikation (und demnach wohl auch seiner Ansichten) auf den Punkt gebracht.

Gabriela Erni, Hamburg

Politik muss Grenzen setzen

Friedrich Merz hat sich im Ton vergriffen. Das steht außer Frage. Aber eigene Erfahrungen in Arztpraxen erhärten doch die Vermutung, dass Migranten mit einem Wunschdenken nach Deutschland kommen, das sich mit dem Gleichbehandlungsprinzip nicht in Einklang bringen lässt. Das lässt sich nicht nur an einem Beispiel festmachen, wo Migranten Arztpraxen betreten, ohne einen Termin zu haben und darauf bestehen, sofort behandelt zu werden, obwohl das Wartezimmer voll ist. Wenn dem nicht sofort Folge geleistet wird, weil nachweislich kein Notfall vorliegt, folgt ein Redeschwall, der kaum verstanden wird, dabei herumgeschrien und die Sprechstundenhilfen unter Druck gesetzt, bis sie zum Arzt durchgelassen werden, weil die Situation nicht eskalieren soll. Solche Fälle häufen sich, weil das Hilfeersuchen beliebig ausgedehnt wird, nicht zuletzt gefördert durch die Politik, die keine klaren Grenzen setzt, wo die Hilfsbereitschaft anfängt und wo sie gerechterweise aufhört. Hier sind klare Worte gefragt, ohne populistisch abzudriften.

Günter Dorigoni, Hamburg

Meldung gehört auf Seite 1

29. September: „Kommunen wollen Flüchtlinge früher in Arbeit bringen“

Ich bin ein wenig erstaunt darüber, dass Sie eine, wie bestimmt nicht nur ich – sondern viele mit gesundem Menschenverstand denkenden Bürger schon lange nicht verstehen, wie vom Deutschen Städte- und Gemeindebund gefordert – Meldung ganz verschämt einspaltig auf der Seite drei unten rechts verstecken. Dass Asylanten nicht arbeiten dürfen/sollen, ist falsch. Es werden Hilfen geleistet und dazu muss unbedingt auch eine entsprechende Gegenleistung erbracht werden. Diese Meldung gehört auf die erste Seite.

Curt Dabbert, Hamburg

Chancen für Stadtentwicklung

29. September: „So wird sich der alte Kaufhof verändern“

Der Wandel in der Einzelhandelsstruktur ist eine Chance für die Stadtentwicklung, auch für die Hamburger Innenstadt. Zum Beispiel das Neue Klöpperhaus für die Erweiterung des Museums für Kunst und Gewerbe, das demnächst seine Tore wegen des Baus der neuen Verbindungsbahn schließen muss. Ein weiteres Beispiel ist das ehemalige Sportkaufhaus, für das bereits mehrfach, zuletzt auf dem Domplatz vorgesehene, bereits durch einen internationalen Architekturwettbewerb konkret entworfene Medienhaus, oder das Kar-stadthaus an der Mönckebergstraße für die bisher nur gastweise, provisorisch und zeitweise gezeigten Präsentationen für geplante Bauten und Stadtentwicklungen. Der Senat hätte sein Vorkaufsrecht ausüben und Bausteine für Hamburgs Zukunft setzen können. Alles leichtfertig verspielte Chancen. Und die Abgeordneten sowohl der Regierungs- als auch der Oppositionsfraktionen schauen zu.

Hans Lafrenz

Ein Ausdruck von Ratlosigkeit

29. September: „Deutschlands Fehler in der Migrationspolitik“

Diese, auch im Artikel von Herrn Iken angesprochenen, weltfremden Forderungen/Wünsche/Vorstellungen sind doch Augenwischerei! Zum einen sind viele Migranten kaum qualifiziert, zum anderen gibt es hierzulande bereits massenhaft Arbeitslose bzw. Unterbeschäftigte. Die Einwanderung von Billigarbeitskräften, wie z.B. Paket- und Pizzaboten, Gepäckträgern etc., ist sicher keine Bereicherung und trägt auch nicht zur Wohlstandssicherung bei. Die Kernprobleme durch die Masseneinwanderung werden durch Arbeitserlaubnisse zudem auch nicht gelöst, weder entsteht durch die Unterschrift unter einen Arbeitsvertrag automatisch eine Wohnung, noch erwirbt man damit Deutschkenntnisse und ist dadurch, mit der Übernahme hiesiger Werte und Normen, integriert. Auch die problematische Zusammensetzung vieler Schulklassen ändert sich dadurch nicht. Es gibt doch jetzt schon massenhaft arbeitslose ausländische Arbeitskräfte mit dem Recht zu arbeiten – EU-Bürger aus Ost- und Südosteuropa, auch die finden keine Arbeit aufgrund fehlender Qualifikation und Sprachkenntnis. Das Qualifikations- und Sprachniveau von Migranten aus dem Nahen Osten oder Afrika ist keinen Deut besser, die Anerkennung der christlich-abendländischen Kultur aber noch geringer. Letztlich sind derlei Forderungen nur Ausdruck der Ratlosigkeit ob des Politikversagens der letzten 25 Jahre!

Peter Drygalla

Vorgehensweise nicht richtig

28. September: „Nacht-und-Nebel-Aktion, die Fragen aufwirft. Bürgerschaftsdebatte über geplanten Teilverkauf der HHLA. Auch Abgeordnete der Regierungsfraktionen ist skeptisch“

Die Entscheidung, professionelle, private Investoren an der HHLA zu beteiligen, ist richtig, für Hamburg und für Hafenexperten längst überfällig. Mit der gewählten Vorgehensweise sitzt der Senat aber zwischen allen Stühlen; den Arbeitnehmern und den Unternehmern. Derselbe Senat, der selbst bei kleinen Projekten peinlich auf Wettbewerb (mehrere Angebote) und Transparenz (Öffentlichkeitsbeteiligung) achtet. Wäre nicht eine gründliche Diskussion mit den Arbeitnehmern und den interessierten Investoren sowie eine professionelle Auswertung der Alternativen der bessere Weg gewesen? Es verwundert, dass die kluge und kompetente Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard anders vorgegangen ist. Aber vielleicht holt man noch andere Angebote ein, vergleicht sie mit dem von MSC und geht damit wieder einen nachvollziehbaren Weg.

Dr.-Ing. Helmut Salzmann

Eltern sollten Vorbild sein

23./24. September: „So viel Bildschirmzeit ist gut für Kinder. Neue Leitlinie für die Mediennutzung junger Menschen. Experten geben Eltern konkrete Orientierungshilfe“

Moin, für Kinder und Jugendliche ist es sicher besser, die Zeiten an den Geräten altersgemäß zu begrenzen. Aber wenn Eltern und sonstige Bezugspersonen sich nicht selbst an Begrenzungen halten, wo bleibt denn da die Vorbildfunktion oder der Lerneffekt? Die meisten Menschen denen ich auf der Straße, in S-Bahnen und Geschäften begegne, haben das „Teil“ vor der Nase und sehen nicht, was um sie herum passiert. Das sind sind oft auch Eltern, mit Kind an der Hand oder in der Karre, die dann nicht mit ihrem Kind im Gespräch sein können.

Helga Mandt

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