Wer kann das verstehen?

21. Februar: Wasserstoff wird Antrieb der Zukunft. Frank Böttcher über alternative Antriebe und die Grenzen der Elektromobilität

Danke an Herrn Böttcher. Er spricht endlich aus, was bei etwas Nachdenken allen klar sein sollte: Elektromobilität auf der Basis von Lithium-Akkus ist ein technologischer Irrweg und belastet unsere Welt auf eine unsägliche Art und Weise. Unsere Umweltpolitiker scheinen bewusst auszublenden unter welchen Umständen durch „Kinder-Sklaven“ die seltenen Erden im Kongo ausgegraben werden. Kinderarbeit, damit wir Akku-Autos fahren können. Umweltzerstörung in der Welt, damit bei uns saubere Autos schnurren. Und alle Politiker, jeder Fraktion, rufen nach Elektroautos mit Lithiumbatterien. Hamburg, Leuchtturm des Nordens, schafft die Wasserstofftechnologie mit seinen H2O2-Bussen ab. Die Fahrzeuge werden stillgelegt – wer kann das verstehen?

Dr. Thomas Keller

Eklat ist Salz in der Suppe

21. Februar: Akustiker: ,Ändern können wir nichts‘. Ein Konzert mit Jonas Kaufmann löste eine heftige Debatte über die Elbphilharmonie aus. Experte Yasuhisa Toyota reagiert nun erstmals auf die Vorwürfe

Es ist beruhigend, wie Yasuhisa Toyota die Herausforderung, welche dieser Saal für die Musiker bedeutet, herausstellt. Seiner Erfahrung, dass sich vieles im Laufe der Zeit einpendeln wird, ist beizupflichten. Im übrigen, wann stand Hamburg zuletzt wegen eines tatsächlichen oder auch angeblichen Skandals international im Fokus der internationalen Klassik-Szene und war in aller Munde? Dass Mario Lanza einen Auftritt verpasst und eine Katia Ricciarelli mitten in der Szene aus Ärger, dass ihr vom begeisterten Publikum gefordertes „da capo“ keine Unterstützung durch Dirigent und Orchester fand und dieses einfach weiter spielte, von der Staatsopern-Bühne stürmte – all das ist lange her. Der Eklat mit Jonas Kaufmann ist ein wenig Salz in der Suppe internationaler Wahrnehmung. Allemal besser als musikalische Trockennahrung in der zweiten Liga.

Peter Schmidt, Wedel

Personalkarussell dreht sich

20. Februar: Ein neuer Sportdirektor für den HSV. Die Hamburger haben mit Michael Mutzel einen Manager verpflichtet, der Sportvorstand Ralf Becker unterstützen soll

Dass sich der HSV breiter aufstellt, ist vermutlich gut, darf ja aber nur im Hinblick auf einen erfolgreichen Wiederaufstieg gesehen werden. Sollte dieses Ziel verfehlt werden, dürfte sich das Personalkarussell beim HSV erneut kräftig drehen, schon aus finanzieller Hinsicht. Zur Jahresmitte 2018 nahm die Entwicklung der Mannschaft unter Christian Titz eine sehr positive Entwicklung, welche sich jedoch Anfang der Zweitligasaison erkennbar verlangsamte. Folgerichtig kam Hannes Wolf, der die Entwicklung wieder in Gang zu setzten vermochte. Allerdings deuten die knappen Erfolge und keine Siege gegen die Spitzenclubs in letzter Zeit auf ein Déjà-vu hin. Der HSV muss noch auswärts bei Spitzenclubs in Paderborn (sogar zweimal), Köln, Berlin und St. Pauli antreten, wo dann der eine oder andere Dreier von Nöten ist, will man das Saisonziel nicht verpassen. Alle anderen Spiele muss man ohnehin gewinnen.

Andreas Münds, Seevetal

Ich schätze Fatih Akin, aber...

21. Februar: Premiere für die Honka-Bande. ,Der goldene Handschuh‘ ist harter Hamburger Stoff

Fatih Akin schätze ich als hervorragenden Regisseur, kenne fast alle seine Filme – besonders der letzte Film „Aus dem Nichts“ ist mir noch gut in Erinnerung. Umso mehr wundere ich mich über sein neuestes Werk. Ich finde es in hohem Maße geschmacklos, das Leben eines sadistisch gestörten, schwerkranken Mannes wie Fritz Honka als Grusel-Film zu vermarkten. Er hat seine Strafe verbüßt und bei allem Abgestoßensein doch auch nach dem Tod Respekt verdient. Das Hamburger Abendblatt begibt sich auf den Pfad, das Gruseln zu schüren. Das passt meines Erachtens nicht zum Profil Ihrer Zeitung.

Astrid Berndt

Busbeschleunigung geht vor

19. Februar: Protest gegen die Veloroute Jungmannstraße. Anwohner lehnen Behördenpläne ab und fordern anderen Streckenverlauf. Bezirksamt verspricht Prüfung

Die ganze Veloroute 1 ist eine Fehlplanung. Die vielen 90-Grad-Richtungsänderungen sind für Radler abschreckend. Die lieben möglichst geradlinige und simpel zielführende Strecken, dazu (wenn möglich) noch ruhig und schön. Für die Langstrecke aus Wedel, Rissen, Blankenese in Richtung Altona und City gibt es natürlich schon eine Lieblingsvariante der Rad-Fernfahrer. Die geht, weil die Elbchaussee zu gefährlich und Osdorfer Landstraße zu breit ist, seit jeher durch den besagten Klein-Flottbeker-Weg. Außerdem liegen daran zwei Schulen mit Hunderten von radelnden Schülern. Warum also nicht diese Straße einfach auf Tempo 30 setzten und zur Route erklären? Geht nicht, wegen Busbeschleunigung. Die geht nämlich in Hamburg immer vor.

Thorsten Schima

(K)ein Signal des Aufbruchs

20. Februar: Weg aus dem Dilemma. Der Bundestagsabgeordnete Marcus Weinberg soll CDU-Spitzenkandidat werden

Marcus Weinberg soll „ein Signal des Aufbruchs“ sein? Jemand, der seit Jahren in der Führungsspitze der CDU Hamburg tätig ist, der u. a. CDU-Landesvorsitzender war, der „zu den erfahrensten Hamburger Christdemokraten“ zählt. Ein Signal des Aufbruchs? Wohl eher nicht, eher in die Pflicht genommen. Irgendjemand muss es schließlich machen und es eilt. Ein Aufbruch wäre ein unverbrauchter, junger Politiker, gern auch weiblich, die/der u. a. Stehvermögen mitbringen muss, um etwas über Jahre neu aufzubauen, was die derzeitigen „erfahrenen“ CDU-Politiker gegen die Wand gefahren haben.

Gerhard Maack