Immer mehr Waren und Konsum
6. Dezember: Eine gigantische Rohrpost für Container. HHLA gründet Gemeinschaftsfirma mit US-Unternehmen Hyperloop für Hochgeschwindigkeitstransport. In drei Jahren soll es eine Kapsel dafür geben
Und wieder ein neues Beispiel in der vom Glauben an immerwährendes Wachstum geprägten Wirtschaftswelt, das nicht zu Ende gedacht ist. Immer mehr Container, wo immer die auch herkommen sollen, werden immer schneller ins Hinterland verbracht. Da die Autobahnen mittlerweile komplett von Lkws blockiert sind, soll der Hyperloop jetzt die Waren verteilen. Dies bedeutet allerdings dann im Hinterland die entsprechende Logistik, verbunden mit dem gigantischen Flächenfraß für die Umschlagsplätze. Und wozu das alles? Damit in einer gesättigten Gesellschaft noch mehr Ware noch schneller konsumiert wird und anschließend der Wohlstandsmüll derselben vor die Füße fällt? Kommt hier irgendjemand mal auf den Gedanken, dass dieses Verhalten niemandem dient außer einer kleinen Gruppe von Kapitaleignern, die die Profite ohne Rücksicht auf Verluste einfährt?
Walter Spremberg
Deutschland schafft sich selbst ab
5. Dezember: Toyota und Umwelthilfe beenden Partnerschaft
Kaum ein Thema beschäftigt die deutsche Öffentlichkeit so, wie die Klagewelle der deutschen Umwelthilfe gegen Dieselfahrzeuge. Jetzt offenbart sich, dass dieser so gemeinnützige und um die Umwelt besorgte Verein nicht nur das Abmahnen zum Geschäftsmodell gemacht hat, sondern auch Spendengelder in fünfstelligem Bereich von Toyota erhalten hat und das jährlich über viele Jahre hinweg. Toyota hat bekanntlich kaum Dieselfahrzeuge im Angebot. So wird munter mit dem Geld von Toyota ein Fahrverbot nach dem anderen vor deutschen Gerichten erstritten und die deutsche Dieseltechnologie in Misskredit gebracht. Unerträglich auch, dass einem solchen Verband ein Klagerecht eingeräumt wird. Deutschland schafft sich einmal mehr selbst ab.
Michael Wiedemann, Norderstedt
Ohne Rücksicht, so schnell es geht
5. Dezember: Schnoddrig und schlecht organisiert. Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer behauptet, dass in Berlin nichts funktioniert. Stimmt das?
Den Ausführungen von Boris Palmer kann ich nur aus voller Überzeugung zustimmen. In unserer Gesellschaft herrscht aktuell eine so große Vereinzelung und ausgeprägte Individualisierung. Der zunehmend hektische Drang danach, vieles sofort und ohne Rücksicht auf die Interessen der Mitmenschen durchzusetzen, ist unübersehbar. Zuwendung und Achtsamkeit treten hinter dem übermächtigen Anspruch des eitlen „Ich“ oft weit zurück. Man blicke nur auf die Verkehrsabläufe in unserer Stadt. Es wird ohne Rücksicht so schnell wie möglich gefahren, viele leitet das sichere Gefühl, sie dürfen rücksichtlos ihre eigenen Regeln setzen. Rote Ampeln dienen nur dazu, diejenigen, die nicht schnell genug sind aufzuhalten. Fahrrad- und Autofahrer bestimmen ganz allein, was gerade Recht ist. Passanten verhalten sich vielfach wie Müllmonster – man darf im Stehen und Gehen grundsätzlich alles entsorgen, was man nicht mehr braucht. Da ist es einerlei, ob es sich um Einwegbecher, Verpackungsmaterial, Essenreste etc. handelt – dafür gibt es ja schließlich die Müllabfuhr. Dieser Zustand in unserer Gesellschaft ist bedenklich morbide. Da tut es richtig gut, wenn einer wie Boris Palmer sich dieser Entwicklung vehement entgegenstellt. Ihn dann als „selbst ernannten Sheriff“, verbiestert oder spießig zu bezeichnen, kennzeichnet diese Menschen als gleichgültige, der aufgezeigten Entwicklung bereits erlegene Ignoranten.
Volker Deising
... eine riesige teure Mogelpackung
4. Dezember: Bald Gratis-Internet in allen S-Bahnhöfen. Nachrüstung soll bis Herbst 2019 abgeschlossen sein. Surfen während der Fahrt weiterhin nicht möglich
Herr Weirich von Wilhelm.tel scherzt wohl, wenn er behauptet, „Mit uns surfen Sie in der Regel schneller als daheim“. Ich nutze regelmäßig die Metrolinie 5, und da verweigert sich MobyKlick meist schon beim Versuch, sich einzuwählen. Und das auf Hamburgs meist genutzter Buslinie! Gleiches gilt für die U-Bahnen: Ein wenig Internet auf dem Bahnsteig, das wars dann aber auch. Gratis-Surfen in öffentlichen Verkehrsmitteln ist eine riesige, wahrscheinlich für denn HVV und damit uns Kunden sehr teure Mogelpackung.
Bernd Guth
Das versteht kein Bürger mehr
3. Dezember: Trotz Lehrstelle: Ägypter droht Abschiebung. Die Ausländerbehörde sieht aus formalen Gründen keine andere Möglichkeit
Schon beim lesen der Überschrift, kann man nur mit dem Kopf schütteln. Ein junger Mann der als fleißig gilt und unsere Sprache spricht, bekommt einen Ausbildungsvertrag und soll jetzt abgeschoben werden. Kriminelle Flüchtlinge, Islamisten, die unter Beobachtung stehen, dürfen hier leben. Das Verhalten von Politikern und Behörden versteht doch kein Bürger mehr.
Matthias Müller
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