Leserbriefe

Briefe an die Redaktion:

| Lesedauer: 5 Minuten

Peinliche Vorstellung

14. August: Eine spektakuläre Blamage

„Wir haben eine total intakte Mannschaft. Bei der Zusammenstellung des Kaders haben wir viel Wert auf charakterliche Eigenschaften der Spieler gelegt. Ich weiß auch nicht, warum das immer nur dem HSV passiert. Wir haben noch viel Arbeit vor uns.“ So lauten die Aussagen der HSV-Verantwortlichen nach der peinlichen Vorstellung ihrer Mannschaft gegen den Vorletzten der 3. Liga, der bisher noch kein Pflichtspiel gewinnen konnte. Ich kann diese Phrasen schon lange nicht mehr hören. Klar, wenn sich alle lieb haben in der Truppe, ist auch keiner bereit, dem anderen mal die Meinung zu geigen. Nicht nur charakterlich sollte es stimmen. Es wäre schön, wenn der eine oder andere auch ein wenig Fußball spielen könnte. Und wenn ein Trainer nach so einem Auftritt wie in Osnabrück nicht weiß, woran es liegt in der Truppe, ist auch seine Person zu hinterfragen. Und es stellt sich auch die Frage, was in der Zeit seit Trainingsbeginn Anfang Juli geübt worden ist. So jedenfalls wird es wieder eine grottenschlechte Saison wie im Vorjahr.

Wolfgang Brakmannn, Hamburg

Die alten HSV-Schwächen

Nach diesem spielerischen Offenbarungseid in Osnabrück muss man für die kommende Bundesliga-Saison das Schlimmste befürchten. Nicht die Tatsache, dass der HSV mal wieder in der ersten Runde des DFB-Pokals die Segel streichen musste, ist erschreckend, sondern der Zustand, in dem sich die Mannschaft eine Woche vor der richtungsweisenden Partie gegen Augsburg präsentiert hat. Gegenüber der vorigen Spielzeit ist keinerlei Fortschritt erkennbar. Die alten Schwächen (konteranfällige Abwehr, ideenloses Mittelfeld, harmloser Angriff) wurden trotz Kühne-Millionen für Neuzugänge nicht beseitigt. Wer die Partie in Osnabrück verfolgen konnte, wird sich fragen, gegen welchen Gegner dieser HSV in der Bundesliga punkten soll? Trotz dieser unterirdischen Leistungen werden die Heimspiele des Dinos wahrscheinlich wieder gut besucht werden, denn die Fans rechnen damit, dass es die letzte Saison in der Ersten Liga sein wird.

Martin Wucherpfennig, per E-Mail

Bevormundung durch Grüne

12./13. August: Kommentar Tempo 30 nachts – was soll das?

Es ist ein Skandal, dass der Hamburger Senat die Straßen der Hansestadt zum Sanierungsfall verkommen ließ und jetzt dabei ist, zulasten der Autofahrer Millionen Euro in den Ausbau von grünen Fahrradweg-Prestigeprojekten zu investieren. Statt die Sanierung des verkommenen Straßennetzes und der Brücken mit Hochdruck voranzutreiben, werden im City-Bereich bereits vorhandene Fahrradwege verbreitert, Parkplätze für Autos drastisch reduziert und begrünt und wichtige Verkehrstangenten, wie z. B. der Ring 3 in Osdorf, zurückgebaut von vier auf zwei Spuren zugunsten noch breiterer Fahrradwege. Hamburg, die autofreie Stadt, ist offensichtlich die von den Grünen inspirierte Zukunftsvision des Senats der Hansestadt. Darf man kritisch anmerken, dass wahrscheinlich die Mehrheit der Hamburger SPD-, CDU- und FDP-Wähler diese Bevormundung einer politischen Minderheit ablehnt? Leider hört man keine lautstarke Kritik der Opposition in der Bürgerschaft.

Claus Anderson, per E-Mail

Formel-1-Rennstrecken

Durch konsequente Anwendung grüner Wellen, Abschaltungen von Ampeln sowie Einrichtung von mehr Ampeln mit Kontaktschwellen in den Nachtstunden könnte ein gleichmäßiger Verkehr auch mit 50 oder 60 km/h gewährleistet sein, wobei die Lärm- und Abgasbelastung durch den Wegfall zahlloser Brems- und Anfahrvorgänge reduziert werden könnte. Andererseits wäre die Einhaltung der Regelgeschwindigkeit zu überwachen; denn nach meinem Eindruck nimmt in der letzten Zeit die Lärmbelästigung durch Motorrad- und Sportwagenfahrer, die mit röhrenden Auspuffgeräuschen durch die Straßen fahren und mit ihren Beschleunigungstests kilometerweit zu hören sind, zu, sodass man sich an einer Formel-1-Rennstrecke wähnt.

Ulrich Hornig, Hamburg

Von der Straße gehupt

Tempo 30 ist das neue Tempo 50. Wer heute mit Tempo 50 durch Hamburg fährt, wird nach circa fünf Minuten von der Straße gehupt. Es wird mindestens 65 bis 70 gefahren. Also wird bei Einführung von Tempo 30 die eigentlich vorgeschriebene Geschwindigkeit erreicht. Was soll daran schlecht sein?

Walter Burmester, Norderstedt

Norddeutsche Tradition ruiniert

14. August: Elbtower soll nächstes Wahrzeichen werden

Ich denke, viele Hamburger sehen hier die Gefahr des nächsten katastrophalen Immobilienprojekts, geschuldet dem Größenwahn der Stadtoberen. Auch wenn das Projekt privat finanziert wird und keine Belastung für die Stadtkasse ist, es ist nicht mehr als die Chance für einen Immobilieninvestor, sehr viel Geld auf Kosten der Allgemeinheit zu verdienen. Immobilieninvestoren optimieren natürlich alles für ihren Profit. Es wird immer maximal hoch gebaut, so breit wie möglich, dicht wie möglich an die Straße, um die Geschossfläche zu maximieren. Bäume und Sonne für die Menschen sind egal. Die Hochhäuser in Hamburg z. B. auf St. Pauli sind optische Schandflecken, die unsere schöne norddeutsche Tradition ruinieren.

Florian Berndt, per E-Mail

Immer wieder ein Thema

14. August: ,Cornern‘ bedroht ganze Stadtteile

Das Problem des „Cornerns“ zeigt wieder einmal die Untätigkeit der Politik, auf auftauchende Phänomene zügig zu reagieren. Der Genuss von Alkohol in der Öffentlichkeit wird in regelmäßigen Abständen immer wieder thematisiert, ohne dass eingeschritten wird.

Bernd Glodek, per E-Mail

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