Hamburg. Schauspieler Heiner Lauterbach machte sich bei „Markus Lanz“ für das Billighuhn stark. Und brachte damit einen Soziologen in Rage.

  • Fleisch ist billig – damit das so bleibt, könnte man es subventionieren
  • Das schlägt Schauspieler Heiner Lauterbach bei Markus Lanz vor
  • Ein Soziologe reagiert darauf empfindlich – und legt sich auch beim Thema Klimawandel mit ihm an
  • Lauterbach wird bockig, Lanz muss die Kuh vom Eis holen
  • Lesen Sie, wie skurril die Diskussion am Dienstagabend noch verlief

Beim Thema „Essen wir zu billig?“ ist man schnell beim ewigen Streit: Billighuhn oder Biohuhn? Für Schauspieler Heiner Lauterbach (66) ist die Sache klar: „Wer nur tausend Euro im Monat zur Verfügung hat, kauft eben ein Billighuhn“, sagt er am Montagabend bei „Markus Lanz“.

Das sei doch verständlich. Allerdings müsste auch die Qualität stimmen. Dafür dürfte aber nicht der Preis erhöht werden, sondern die Anbieter sollten Subventionen erhalten.

Soziologe Harald Welzer mag das nicht, was der Schauspieler Lauterbach da erzählt. Dass bei solchen Themen immer gleich „die sozial benachteiligten wie Kai aus der Kiste“ kommen müssten, sei unangebracht.

Lauterbach ist baff. Er will sich erklären. Aber Welzer wehrt alles ab. Er, Welzer, wünscht sich, dass sich alle Menschen „anständiges Essen“ leisten können. Aber das wünsche er, Lauterbach, sich doch auch.

„Markus Lanz“ – Streit um Billighuhn und den Klimawandel

Nein, das, was er will, sei das Gegenteil von dem, was Lauterbach will, so der Soziologe, der einfach möchte, dass die Leute genug Geld haben, um sich was Gutes auf den Teller zu leisten. Lauterbach hält das Ganze für Haarspalterei. Er guckt finster drein und sagt mehrfach so etwas wie: „Es kommt doch alles auf dasselbe raus.“ „Nein, tut es nicht“ – Komödie mit Billighuhn.

Und weil man schon mal beim Huhn ist, kann man auch mal einen Schlenker zum Klimawandel machen. Lauterbach sagt, man könnte ja einfach mal annehmen, dass der Mensch den Klimawandel mit verursacht hat, selbst wenn sich Wissenschaftler noch darüber streiten – da bricht das geballte Wissen aus dem Soziologen heraus.

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Lauterbach ist nicht ganz überzeugt, dass der Klimawandel menschengemacht ist

Da werden Studien zitiert, da werden Argumente wie Pfeile Richtung Schauspieler abgeworfen. Es sei doch sonnenklar, dass es der Mensch war. 90 Prozent der Wissenschaftler seien sich einig. Lauterbach, jetzt schon deutlich bockig: „Aber zehn Prozent wohl nicht.“ Dabei wollte er das Fass gar nicht aufmachen, das merkt man. Er wollte so etwas sagen wie: Wir sollten alle mal zusehen, dass wir etwas ändern in unserem Leben. Doch der Soziologe tut alles, um ihn radikal zu missverstehen.

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    Wie gut, dass eine Talkshow kein Pro-Seminar mit störrischen Studenten und verbohrten Oberlehrer ist. So kann Markus Lanz die Kuh vom Eis ziehen, indem er dem Schauspieler schmeichelt. Wie gut er aussehe. Ob er Sport mache? Und an die frische Luft gehe? Beides: ja.

    „Markus Lanz“ – Heiner Lauterbach outet sich als sportsüchtig

    Ob seine Sportlust nicht auch eine Sucht ist, fragt Lanz. Ja, schon. Und ob Lauterbach eigentlich noch Alkohol trinke? Schließlich habe er sich ja früher so dem Alkohol hingegeben, dass er fast gestorben wäre. „Drei bis vier Mal im Monat trinke ich vielleicht ein Glas Wein“, sagt der Schauspieler. Auf Filmbällen, um nicht mit Wasser da herum zu stehen. Oder um nicht das hören zu müssen, was er schon zig mal gehört hat.

    Lauterbach wirkt wieder abgeklärter. Als hätten sich die Turbulenzen ums Billighuhn erledigt. Jetzt kann ihn nichts mehr aus der Ruhe bringen. Auch das Alter nicht. Wo er wieder beim Sport wäre. Aber aufhalten kann Sport das Alter ja auch nicht. „Es gibt lustigere Dinge, als alt zu werden“, sagt er. „Wenn einem immer mal was weh tut. Aber die Alternative ist auch Käse.“ Erstaunlich, dass der Soziologe das so stehen lässt.

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