Die ARD-Komödie „Meine Mutter ist unmöglich“ verspricht: Schnöseliger Gourmet trifft auf rustikale Wirtin. Im TV ist das leichte Kost.

Und plötzlich war er weg: Fassungslos starrt der Kölner Starkoch Rufus van Berg (Stephan Luca) auf die Seiten des neu erschienenen Gourmetführers. Denn während er vor nicht einmal 24 Stunden noch ein beliebtes SterneRestaurant führte, scheint die Auszeichnung nun aus unerklärlichen Gründen verloren gegangen zu sein.

Im Familienbetrieb „Kupferkanne“ hingegen ist man ganz aus dem Häuschen. Wie aus dem Nichts prangt Rufus’ verlorener Stern nämlich auf einmal über dem Namen des gemütlichen Eifelrestaurants. Eine Verwechslung? Prima, denkt sich die gewitzte Hausherrin Heidi (Margarita Broich) und freut sich über die neu erlangte Berühmtheit.

Zusammentreffen mit Rufus verläuft katastrophal

Doch da hat sie nicht mit Tochter und Küchenchefin Toni (Diana Amft) gerechnet. Denn als plötzlich schnieke Szene-Kunden vor der Tür stehen und zum Rindergulasch Champagner bestellen, platzt der bodenständigen Köchin der Kragen. So schnell wie möglich will sie das Missverständnis aus der Welt schaffen, doch ihr erstes Zusammentreffen mit Rufus verläuft dabei leider mehr als katastrophal – und danach hat er so seine Mühe, Toni noch einmal weichzuklopfen.

Juri Neumanns Komödie „Meine Mutter ist unmöglich“ entpuppt sich unter diesen Vorzeichen als ein dynamisch inszeniertes Plädoyer für die Liebe zwischen Gegensätzen. Inmitten des Durcheinanders an Verwechslungen und Intrigen lässt Neumann nämlich nicht nur den Sternekoch und die Landgastwirtin geschickt zueinander finden. Auch die beiden kulinarischen Lebenswelten der Hauptfiguren führt sie souverän in einen gemeinsamen Neustart entgegen aller Vorurteile.

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    Ein Prinz verliebt sich unsterblich in eine Magd

    Dabei bekommt man während des Zusehens übrigens nicht nur Appetit aufs Abendessen – am besten, man stellt sich direkt ein paar Snacks neben das Sofa, spätestens nach 20 Minuten will man sowieso aufspringen und einen Lieferdienst rufen wollen.

    Die Aschenputtel-Geschichte ist natürlich allseits bekannt: Ein Prinz aus fernen Landen trifft durch Zufall auf eine Magd und verliebt sich unsterblich in sie. Hindernisse? Kennt er nicht. Konventionen? Nicht mit ihm. Zweifel? Pah. Vor der Kulisse der Restaurantwelt kann sie dennoch erfrischend neu erzählt werden.

    Diana Amft als Unzähmbare mit schnippischem Humor

    Dazu trägt auch der charakterstarke Auftritt von „Doctor’s Diary“-Star Diana Amft bei – denn die tut hier das, was sie auf dem Bildschirm am besten kann: Mit schnippischem Humor spielt sie die Unzähmbare, Bodenständige, die sich weder von Ruhm und Ehre noch von hochtrabenden Romanzen den Kopf verdrehen lässt. Mit ihrer ausdrucksstarken Performance verhilft sie ihrer Figur Toni zur nötigen Bissigkeit und rettet die Liebesgeschichte so vor dem Kitsch.

    Köstlich gerät auch Margarita Broichs herrlich verschmitzte Heidi, die hier nicht nur zur Gegenspielerin ihrer Tochter wird, sondern vor allem zur geheimen Gehilfin von Amor.

    Fazit: Leichte, aber durchaus vergnügliche Kost.

    K ARD, Freitag, 20.15 Uhr