Berlin. Nach dem Tod von Tamme Hanken begibt sich seine Witwe Carmen in einer TV-Serie auf die Spuren ihres Mannes. Eine Weile geht das gut.

Also seinen Vornamen, den haben

Eltern ganz besonders gut gewählt. Tamme setzt sich nämlich aus zwei altdeutschen Worten zusammen, und zwar „thank“, das für „das Denken, der Gedanke, der Dank“ steht, und aus „mari“ für „berühmt, bekannt“. Na und wenn das nicht auf den wohl populärsten Pferdeflüsterer seit Robert Redford zutrifft, auf wenn dann?

Dass sich viele Tierfreunde (und Fans!) von Leer bis Los Angeles dem prominenten Gedankenleser auch über seinen Tod hinaus verbunden fühlen, zeigt Kabel 1 seit Dienstagabend mit der Rückkehr auf den Hankenhof.

50 Pferde sind einfach zu viele für Carmen allein

Nach dem Tod ihres Mannes muss Carmen Hanke (57) einige ihrer 50 Pferde verkaufen.
Nach dem Tod ihres Mannes muss Carmen Hanke (57) einige ihrer 50 Pferde verkaufen. © dpa | Carmen Jaspersen

Die erste Folge von „Tamme Forever – Neues vom Hankenhof“ begleitet

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bei ihrem Leben nach dem Tod ihres Mannes im Oktober vergangenen Jahres. Und das ist kein leichtes: Denn 50 Pferde zu bewirten, ist eine Herausforderung zu viel. Deshalb entscheidet sich Carmen für die Trennung von vielen Tieren, um das Lebenswerk ihres Mannes zu erhalten.

In einer Verkaufsshow in einer Halle unweit des Hankenhofs im ostfriesischen Filsum verkauft sie die Pferde, unterstützt von Assistentin Becky und Tammes gutem Kumpel Peter. Dabei wird es immer wieder emotional, ohne dass der Sender übertrieben auf die Tränendrüse drückt. „Ich verneige mich vor Tamme als Züchter“, erklärt Carmen vor Hunderten Besuchern, von denen einige Geschenke mitbringen.

Rückblicke auf Tammes knochenbrecherisches Schaffen

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: „Wenn fremde Menschen mir Beileid wünschen, ist das schon komisch.“ Aber es sei auch schön zu sehen, dass „Tamme so vielen Menschen Kraft gegeben hat“.

Und jede Menge Spaß! Und so besteht die erste Folge der Serie weniger aus Neuigkeiten vom Hankenhof als vielmehr aus Rückblicken auf Tammes knochenbrecherisches Schaffen – vor Ort und in der ganzen Welt. In der Mongolei schnüffelt der Zwei-Meter-Mann an Pferdeäpfeln („süß-sauer“), um die Verdauung seines Patienten zu überprüfen; in Beverly Hills hilft er einem Pudel wieder auf die Pfoten, und in Ecuador würde er einen Welpen im Scherz gerne zu einem Rasierpinsel umwandeln – und die Leute lieben es.

Tamme und sein „Tenglisch“

„Tammes Energie und Tatkraft fehlen mir und dem Hankenhof sehr“, sagt Carmen Hanke. Aber das Lebenswerk ihres soll Mannes weiterbestehen.
„Tammes Energie und Tatkraft fehlen mir und dem Hankenhof sehr“, sagt Carmen Hanke. Aber das Lebenswerk ihres soll Mannes weiterbestehen. © obs | kabel eins

„Tamme konnte uns Menschen in die Seele gucken“, sagt sein Freund Peter, „wo ich bin, kriegen alle gute Energie“, sagte der TV-Star, der nur 56 Jahre wurde, selbst. Verständlich also, dass sich seine Carmen nun auf Tammes Spuren begibt.

Die führen sie in die Vereinigten Staaten, wo sie sich auf dem Walk of Fame in Los Angeles mit ihrem Helden Chuck Norris auf einer Wellenlänge wähnt. Wo sie und Becky in einem Diner alles bestellen, „das sich melodisch anhört“ (Chefsalat und Clubsandwich) – weil die Frauen die Fremdsprache nicht gut beherrschen, und Tamme ihnen mit seinem „Tenglisch“ nicht mehr weiterhelfen kann.

Seine Gabe bleibt wohl einzigartig

Tenglisch, nie gehört? Ein Beispiel: „The hoof is hart!“ (Der Huf ist hart), oder auch: „I tell you all the Schei***, die du eben hast“ (Sie verstehen). Aber das Wichtigste für den verstorbenen Tierheilpraktiker: „Egal, wo ich auf der Welt bin, wir (Pferde, Hunde, Ziegen etc. und er) sprechen eine Sprache“.

Und das taten sie wohl tatsächlich. Malzbier als Medizin für eine Ziege mit krankem Huf? Einem Pferd einhändig den Kiefer einrenken? Einen Schildkrötenherren ins Herz schließen, weil „er so schön dick ist wie ich“? Das konnte nur von Tamme Hanken kommen. Seine außergewöhnliche Gabe, die Befindlichkeiten von Tieren per Tasten und Hören zu erkennen, ist – und bleibt – wohl einzigartig.

Der Name Rebel gefiel ihm besonders

Solange also Rückblenden mit dem Ostfriesen zu sehen sind, ist alles gut. Doch

als Protagonistin in sechs Folgen für Quote sorgen kann? Das könnte schwierig werden.

Den ersten kleinen Schritt in die großen Fußstapfen ihres Mannes hat sie schon unternommen: Carmen hat in einer Schildkrötenklinik auf den Florida Keys die Patenschaft für Hankes Freund Rebel übernommen – ein Tier, dessen Name Tamme besonders gut gefiel.

Hier geht’s zur Sendung.