Schüler machen Zeitung
Schüleraustausch

Wundervolles Indonesien

| Lesedauer: 5 Minuten
Frederik Ickrath und Maximilian Holzer, Klasse 10a, Gymnasium Ohlstedt
Borobudur Temple at sunrise, UNESCO World Heritage Site, Java, Indonesia, Southeast Asia, Asia Keine Weitergabe an Drittverwerter.

Borobudur Temple at sunrise, UNESCO World Heritage Site, Java, Indonesia, Southeast Asia, Asia Keine Weitergabe an Drittverwerter.

Foto: Ian Trower / picture alliance / Ian Trower/ro

Das Gymnasium Ohlstedt hat 2015 deutschlandweit den ersten Austausch mit einer indonesischen Schule organisiert.

Hamburg/Salatiga.  Im vergangenen Herbst hat das Gymnasium Ohlstedt den deutschlandweit ersten Schüleraustausch mit einer indonesischen Schule organisiert. 18 indonesische Schüler von der Insel Java hatten zunächst drei Wochen lang am Schulalltag des Gymnasiums teilgenommen. Im Oktober reisten die Hamburger Partnerschüler dann nach Java.

Das Land besteht aus 17.508 Inseln

Indonesien ist ein Land im Südosten Asiens. Es ist gemessen an seinen 240 Millionen Einwohnern der viertgrößte Staat der Welt und außerdem mit seinen 17.508 Inseln der größte Inselstaat der Welt. Die Hauptstadt Indonesiens ist Jakarta. Allein dort leben 9,6 Millionen Menschen. Im Vergleich dazu ist Hamburg mit seinen 1,7 Millionen Einwohnern schon fast eine Kleinstadt.

Salatiga heißt der Ort auf Java, in dem wir während unseres Aufenthalts in Indonesien bei unseren Austauschpartnern lebten. Salatiga ist Luftlinie 11.400 Kilometer von Hamburg entfernt. Mit dem Flugzeug ist man einen ganzen Tag dorthin unterwegs. Der Zeitunterschied zwischen Indonesien und Hamburg beträgt sechs Stunden. Das ist nicht allzu viel.

Mein indonesischer Partner Alel hatte mich – Max – zuvor drei Wochen in Hamburg besucht. Die Zeit hat er sehr genossen. Wir haben da in Hamburg viel zusammen unternommen, und für ihn war es etwas ganz Besonderes, in einer Stadt wie Hamburg zu sein. Das hat er mir später in Indonesien erzählt.

Auf Java schlug mir wahnsinnige Hitze entgegen

Es lag nur eine Woche zwischen Alels Abreise und meiner Reise nach Indonesien. Als ich auf Java aus dem Flugzeug stieg, schlug mir eine wahnsinnige Hitze entgegen.

Um 20 Uhr abends Ortszeit war es 32 Grad warm. Wir – unsere Gruppe von Austauschschülern – stiegen mitten auf dem Rollfeld aus und begaben uns direkt zu der Gepäckausgabe. Anschließend brachte uns ein Bus ins zwei Stunden entfernte Salatiga.

Nach der ersten Nacht konnten wir uns erst einmal auf den Alltag in den Familien einstellen. Für mich war es ein kleines Hindernis, dass ich mich mit Alels Eltern nicht flüssig verständigen konnte. Die Eltern sprechen kein Englisch.

Schon am zweiten Tag unseres Aufenthalts in Indonesien gingen wir das erste Mal in die Schule. Das Schulsystem in Indonesien unterscheidet sich im Großen und Ganzen nicht von unserem in Hamburg. In Indonesien sitzen die Schüler auch in Klassenräumen auf ihren Stühlen und an Tischen, und es wird überwiegend das Gleiche unterrichtet wie in Deutschland.

Allerdings war es für mich eine ganz neue Erfahrung, als ich mich das erste Mal auf den Weg in meine indonesische Schule machte. Die Fahrt dorthin am Dienstagmorgen war nämlich eine Motorradfahrt.

Ich möchte zurück nach Indonesien, um meine Freunde wiederzusehen

Ich saß hinten, während der 16 Jahre alte Alel mit Tempo 70 über die Straße preschte. Als wir ankamen, haben mich viele Schüler ganz verwundert angesehen. Viele der indonesischen Schüler wollten auch direkt ein Selfie mit mir schießen. Ich stimmte begeistert zu. In der Schule tauschte ich mich mit meinen deutschen Freunden über den ersten Tag aus, und wir unterhielten uns über unsere Gast­familien. In den nächsten Tagen unternahmen wir alle zusammen oft spannende Exkursionen. Und wir besichtigten Borobudur.

Borobudur ist eine der größten buddhistischen Tempelanlagen Südostasiens. Die kolossale Pyramide befindet sich rund 25 Kilometer nordwestlich von Yogyakarta auf Java. Borobudur wurde 1991 von der Unesco als Weltkulturerbe anerkannt. Sie gilt als das bedeutendste Bauwerk des Mahayana-Buddhismus auf Java.

Ich hatte in Indonesien viel Spaß mit den deutschen Schülern, aber auch mit den indonesischen. Ich habe dort viele neue Freunde gefunden. Anfangs in Deutschland dachte ich, dass ich nicht mit allen Indonesiern gut auskommen werde. Nach den drei Wochen auf Java habe ich mich aber mit allen gut verstanden, und ich war sehr traurig, als ich sie dann verlassen musste.

Indonesien ist ein Land, das ich unbedingt noch einmal besuchen möchte. Nicht nur, weil ich dort sehr gute Freunde gefunden habe, sondern auch, weil die Menschen dort so freundlich und nett sind. Obwohl ein Großteil der erwachsenen Indonesier kein Englisch konnte, haben sie immer versucht, mit uns Spaß zu haben. Das hat toll geklappt.

Ich empfehle jedem Schüler, einmal an einem Austauschprogramm teilzunehmen. Das ist eine Möglichkeit, internationale Freunde zu finden. Man lernt außerdem viel mehr über die Kultur eines Landes, wenn man in einen Familienalltag eingebunden ist. Ich hoffe, dass ich irgendwann die Möglichkeit habe, zurück nach Indonesien zu gehen, um meine neuen und zugleich alten Freunde wiederzusehen.