Konzert in der Sporthalle

Noel Gallagher ließ seine vielen Vögel fliegen

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Thomas André

Der ehemalige Oasis-Chef spielte ein blitzsauberes Konzert in der Alsterdorfer Sporthalle mit vielen alten Songs. Seine zahlreichen Fans jubelten.

Hamburg. Kenner wussten schon vorher, dass Noel Gallagher, der ehemalige Kopf der ehemaligen englischen Band Oasis, ganz gut ohne seinen Bruder Liam zu recht kommt. Alle anderen konnten sich dessen am Donnerstagabend in der Hamburger Sporthalle überzeugen. Dort gab Gallagher mit seiner neuen Band, die unter dem fantastisch-dämlichen Moniker „Noel Gallagher’s High Flying Birds“ firmiert, ein durchweg wunderbares Konzert.

4000 Leute werden’s gewesen sein, die da waren; vielleicht auch mehr. Genau abschätzen konnte man das nicht: Der Veranstalter hatte Stühle aufgestellt – obwohl doch nicht einer der Fans alt und gebrechlich war. Zwischen 20 und 50 waren die meisten Leute, und die meisten von ihnen huldigten dem begnadeten Songschmied Gallagher bereits, als der noch die Britpop-Ära anführte. Wie schön war das also, dass das Konzert prompt mit zwei Oasis-Stücken begann: der trotzigen B-Seite „(It’s Good) To Be Free“ und dem rotzigen „Mucky Fingers“. Über der Bühne hingen ein paar Strahler, ab und an tat sich was auf der großen Leinwand – das war’s. Nur keine unnötige Ablenkung. Gallagher, erklärterweise keine Rampensau, sprach selten mal zum Publikum – und dann auch nur nicht zu freundlich. Herrlich! Am besten verstanden sein Manchester-Genuschel die, die von der Insel nach Hamburg gereist waren. Und das waren nicht wenige.

Zu hören bekamen sie bis auf einen Song das gesamte erste, ziemlich gelungene Solo-Album Gallaghers, also auch „Aka What A Life“, „Dream On“ und „If I Had A Gun“. Live absolute Brecher, und doch war auch dieses Konzert vor allem eine Nostalgieveranstaltung. Popmusik ist pure Nostalgie, am meisten gefeiert wurde bei „Supersonic“, „Little By Little“ und „Whatever“.

Nach 90 Minuten gingen die Lichter an. Well played, Noel.

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