San Sebastián. Das spanische Sozialdrama „O Corno“ der Regisseurin und Drehbuchautorin Jaione Camborda hat bei der 71. Ausgabe des Filmfestivals von San Sebastián die Goldene Muschel gewonnen. Camborda nahm die Auszeichnung am Samstagabend in der nordspanischen Metropole in Empfang. Sie ist die erste spanische Filmemacherin, die den begehrten Preis erhält.
Zahlreiche Medien wie der staatliche Fernsehsender RTVE bezeichneten die Auszeichnung deshalb einstimmig als „historisch“. „Ich möchte den Preis mit allen aufstrebenden Filmemacherinnen teilen, die den Preis in Zukunft ebenfalls erhalten werden“, sagte die 40 Jahre alte Camborda.
„O Corno“ („Das Horn“) erzählt die Geschichte der Muschelsammlerin Maria (Janet Novás), die im Galicien von Anfang der 1970er Jahre - als Spanien noch von Diktator Francisco Franco regiert wird - auch illegale Abtreibungen durchführt. Nach einem unerwarteten Ereignis sieht sie sich zur Flucht nach Portugal gezwungen und kämpft um ihr Überleben. In dem Streifen geht es um Mutterschaft, um Solidarität unter Frauen, um das Recht auf den eigenen Körper und um Abtreibung. Themen, die im heutigen Spanien immer noch sehr aktuell sind.
Die Silberne Muschel für die beste Regie ging an das Duo Wang Ping-Wen und Yu Yi-Hsun aus Taiwan, die mit dem Film „A Journey in Spring“ ins Rennen gegangen waren. Als beste Hauptdarsteller wurden der Japaner Tatsuya Fuji („Great Absence“) und der Argentinier Marcelo Subiotto („Puan“) ausgezeichnet. Der Spezialpreis der Jury ging an den Film „Kalak“ der Schwedin Isabella Eklöf.
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