Es ist die Ziehung der Bingozahlen, die Monika immer wieder träumen lässt. Einen ganzen Packen Spielzettel hat sie gebunkert, und wer weiß, vielleicht reicht es ja diesmal zum ganz großen Gewinn ...
Wobei: Monika hat sich mit ihrer Lage eigentlich gut arrangiert. Seit 20 Jahren fährt sie jeden Tag in aller Frühe von Hamburg-Wilhelmsburg aus in eine große Wäscherei, um den Unterhalt für ihr karges Leben zu verdienen. Die Arbeit ist hart, im Sommer wird's unerträglich heiß in der Wäscherei, und am Ende des Monats bleibt ihr kaum etwas übrig. Dennoch: Die Frau, die das Renteneintrittsalter schon deutlich überschritten haben dürfte, beschwert sich nicht.
Für ihre Dokumentation "Wasser und Seife" hat Regisseurin Susan Gluth Monika und zwei ihrer Kolleginnen längere Zeit begleitet. Dabei ist immer wieder ihr Staunen darüber spürbar, wie die drei Frauen mit den schwierigen Arbeitsbedingungen und der schlechten Bezahlung zurechtkommen. "Ich bin wohl Mittelstand", sagt Monika an einer Stelle, und vermutlich ist es auch der Glaube daran, dass es anderen noch viel schlechter geht, der ihr hilft, den Alltag zu bestehen.
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