Jenseits von Dudelfunk

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BIRGIT REUTHER

Der "Sunday Service", seit zehn Jahren ein Garant für gute Musik im Radio, feiert am 10. und 11.3. im Knust

All we hear is radio gaga? Nein, Hamburgs Hörfunklandschaft bietet auch Programm, das außer dem Tanzbein noch das Hirn bewegt. Der "Sunday Service" versorgt die Menschen mit einer aktuellen Kombination aus Rock, Gitarrenpop, Indie und Elektro, Konzerttips und Interviews. Jede Woche, montags von 22 bis 1 Uhr (FSK; 93,0 MHz).

Liebevoll ausgesucht werden die Songs von den Geschwistern Patrick und Sandra Ziegelmüller. Und damit die Musik nicht ohne Mehrwert verpufft, pflegen sie eine schwindende Hörfunktradition, die Ansage. Doch keine Angst: Sie nennen nicht bloß brav Künstlernamen und Titel. Der "Sunday Service" lebt von den süffisanten Wortwechseln zwischen Bruder und Schwester. Was Sandra mit ironischem Unterton als seichten Kram bezeichnet, erklärt Patrick mit sonorem Timbre zum nächsten großen Ding - oder umgekehrt.

Ein ritualisierter Zwist, der sein Zehnjähriges feiert. Der Geburtstag wird an zwei Tagen im Knust zelebriert. Freitag spielen die Briten Help She Can't Swim zu Wave und Pop auf. The Je Ne Sais Quoi aus Stockholm liefern Emo- und Sixties-Rock, während die Berlinerin Masha Qrella mit ihrem Songwriting verzaubert. Im Anschluß liefern sich DJs der Bands Iso 68 sowie Tied & Tickled Trio eine akustische Schlacht an den Plattentellern. Der Sonnabend startet mit reduzierten Songs des US-Künstlers Rivulets, gefolgt vom experimentellen Sound von Jel aus Chicago. Nachdem es die Numbers (USA) krachen gelassen haben, stehen sich an den Turntables "Spex"-Redaktion und "Sunday Service" gegenüber. Print gegen Radio - ohne gaga . . .

10 Jahre Sunday Service-Festival Fr 10.3., Sa 11.3., jew. 19.00, Knust (U Feldstr.), Neuer Kamp 30, Kombiticket nur im Vvk.: 20,-; Einzelticket nur a. d. Abendkasse: 14,-