Auktionshaus Christie's

Unter dem Hammer: Richters "Kerze" bringt 12 Millionen Euro

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Das Gemälde "Kerze" von Gerhard Richter bringt 12 Millionen Euro bei Versteigerung im Aktionshaus Christie's in London ein.

London. "Das ist genauso absurd wie die Bankenkrise – unverständlich, albern, unangenehm", hatte der scheue Gerhard Richter (79) bereits Anfang Oktober gesagt, als abzusehen war, dass das Bild etwa 10 Millionen Euro einbringen könnte.

Nun wurde das Gemälde einer brennenden Kerze von Richter bei einer Versteigerung in London für gut 12 Millionen Euro unter den Hammer gebracht. Das Bild von 1982 trägt den Titel "Kerze“ und kam am späten Freitagabend beim Auktionshaus Christie's unter den Hammer. Es erzielte mit 10.457.250 britischen Pfund (11,98 Millionen Euro) den höchsten Preis bei der Londoner Christie's-Herbstauktion von Nachkriegskunst und zeitgenössischen Werken.

"Kerze“ gehört zu einer Serie, die der deutsche Künstler Anfang der 80er Jahre malte. Es gilt als Symbol für den schweigenden Protest der DDR-Bürger gegen das sozialistische Regime. Seit rund 25 Jahren war es nicht mehr öffentlich gezeigt worden.

Insgesamt wurden fünf Richter-Gemälde versteigert. Ein "Abstraktes Bild“ von 1992 erlöste mehr als vier Millionen Euro. Die Werke des Malers gehörten auch deshalb zu den Höhepunkten des Abends, weil zur gleichen Zeit eine umfassende Retrospektive des Künstlers im Londoner Museum Tate Modern stattfindet.

Insgesamt setzte Christie's gut 43 Millionen Euro bei der Herbstauktion um. Damit klang die Londoner Kunstmesse "Frieze“, die von der Finanzkrise nicht verschont blieb, einigermaßen versöhnlich aus. (abendblatt.de/dpa)