Paul Kindermann, Schüler am Albert-Schweitzer-Gymnasium, setzte sich intensiv mit der Biographie einer Hamburger Lehrerin auseinander.

Hamburg. Die Lehrerin Yvonne Mewes unterrichtete während der NS-Zeit in Hamburg. Sie äußerte öffentlich ihre Ablehnung der NS-Ideologie und trat nicht in die NSDAP ein. Als die Schulbehörde sie als Lehrerin in der Kinderlandverschickung einsetzen wollte, wehrte sie sich lange dagegen. Doch auf Druck der Schulbehörde gab sie nach. "Es war ihr so zuwider, im Dienst der Nazis zu stehen, sodass sie schließlich den Schuldienst kündigte. Trotzdem wurde sie von der Schulbehörde drangsaliert und von zwei Schulbeamten bei der Gestapo denunziert", sagt Paul Kindermann, 17. Der Schüler des Albert-Schweitzer-Gymnasiums in Klein Borstel beschäftigte sich intensiv mit ihrer Biografie. Den Widerstand der couragierten Frau, die zunächst ins Gestapo-Gefängnis Fuhlsbüttel kam und 1945 im KZ Ravensbrück an Hungertyphus starb, wollte er auch anderen Schülern vermitteln. So erarbeitete er ein Konzept für ein Hörspiel und nahm es mit mehreren Sprechern in einem professionellen Tonstudio auf. Entstanden ist dabei eine CD mit didaktischem Material und Fragebogen für den Schulunterricht. "Es ist einfach wichtig, daran zu erinnern, wie das Regime Menschen systematisch zerstörte", sagt Paul Kindermann über seine Motivation.