“Women Without Men“ ist poetisches Kino aus dem Iran

Weil sie die Ehe nicht mehr aushält, kauft Fakhri (Arita Shahrzad), eine Frau mittleren Alters, einen Garten mit einem verborgenen Landhaus. Er wird zum Rückzugsort für sie und drei andere Frauen. Denn draußen auf den Straßen Teherans regiert die Gewalt, nachdem der Schah sich wieder an die Macht geputscht hat.

Shirin Neshats Film "Women Without Men" spielt im Jahr 1953, doch ihr poetischer Film wirkt wie ein Kommentar zu den Demonstrationen gegen den iranischen Präsidenten Ahmadinedschad. Die Frauen schützen sich vor den Unruhen, aber sie fliehen auch vor ihrem festgefahrenen Leben. Zarin (Orsi Tóth) entkommt einem Bordell, die unverheiratete Munis (Shabnam Tolouei) entzieht sich der Ausgangssperre ihres Bruders, ihre Freundin Faezeh (Pegah Ferydoni) interessiert sich nur für Munis Bruder, doch auch sie gelangt mit in das von einer üppigen Vegetation überwucherten Refugium.

Shirin Neshat, bisher als Installations- und Video-Künstlerin bekannt geworden, ist mit "Women Without Men" ein Film gelungen, der in seinen traumhaften Sequenzen Politik und Mystik miteinander verknüpft. "Magischen Realismus" nennt die Künstlerin selbst ihren Stil, der sich vielen Kino-Konventionen verweigert.

Beurteilung: empfehlenswert Women Without Men Iran/D/Schweiz/Österreich 2009, 99 Min., ab 12 Jahren, R: Shirin Neshat, D: Pegah Ferydoni, Arita Shahrzad, täglich im Holi, Passage, Zeise; www.womenwithoutmen-derfilm.de