Hamburg. Ein legendärer Satz, der die unaufhaltsame Karriere des Mannes einleitete, den sie überall auf der Welt "Boss" nennen und der heute seinen 60. Geburtstag feiert. 16 Studioalben hat Springsteen seit 1973 aufgenommen und sich vom Arbeitersohn, der über allgemeine Fluchtfantasien und die Hoffnung auf Erlösung singt, zu einem Polit-Aktivisten entwickelt, der bei den amerikanischen Präsidentschaftswahlen erst für John Kerry, dann für Barack Obama auf die Bühne ging. Auch wenn seine Konzerte inzwischen nicht mehr vier, sondern "nur noch" drei Stunden lang sind, an der Begeisterung, die Springsteen und seiner E Street Band entgegenschlägt, ändert das nichts. Viele Stunden, manchmal gar Tage, stehen Fans an, um einen Platz in der ersten Reihe zu ergattern, und ausnahmslos jedes Konzert wird inzwischen heimlich mitgeschnitten, um unter Gleichgesinnten in diversen Internetforen in Umlauf gebracht zu werden.
Die in den vergangenen 35 Jahren veröffentlichte Literatur zum Thema Springsteen füllt längst ganze Regalwände, aber zum runden Geburtstag stehen dennoch zwei starke Neuerscheinungen in den Läden. So setzt sich Louis P. Masur in "Born To Run" (Roger & Bernhard, 19,90 Euro) mit Springsteens legendärem Album auseinander, beschreibt die langwierigen Aufnahmesessions, analysiert die acht Songs und lässt im Übrigen an seiner Haltung zum Thema keinen Zweifel, wenn er bekennt: "Ich möchte, dass ,Born To Run' bei meiner Beerdigung gespielt wird." Sehr empfehlenswert auch die Bildbiografie "Bruce Springsteen" von Dave Marsh (Ebel Rockbuch, 49,95 Euro), die auf 336 großformatigen Seiten nicht nur die Geschichte des Musikers erzählt, sondern auch mit seltenen Live-Fotos punktet. Ein perfektes Geburtstagsgeschenk - nicht nur zum 60.
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