Drei ausgezeichnete Erzählungen

Lutz Wendler

HAMBURG. Hat Literatur Folgen? Ein klares Ja. Das Gedrängel am Freitagabend im Vortragssaal der Staats- und Universitätsbibliothek (SUB) Hamburg war der eindeutige Beweis. Bei der Preisverleihung des Kurzgeschichtenwettbewerbs, den das Abendblatt gemeinsam mit den Verlagen Diogenes, Hanser und Rowohlt sowie der Heine-Buchhandlung ausgeschrieben hatte, reichte die normale Bestuhlung nicht aus. Nicht zuletzt, weil viele quasi in eigener Sache kamen: Teilnehmer des Wettbewerbs, die wissen wollten, wie sich Preisträgertexte anhören.

Hausherrin Gabriele Beger jedenfalls freute sich über die vielen Gäste. Die SUB-Direktorin moderierte, Laudator war der Autor und Kritiker Hellmuth Karasek, der vor allem die hohe Qualität der mit 1500 Euro Preisgeld belohnten Siegererzählung "Im Vorgarten ein totes Kamel" von Eva Scheller aus Hamburg lobte. "Eine beklemmende Geschichte, dicht, genau, voller Unbehagen und Geheimnis", hatte die Jury geurteilt. Ebenso wie Scheller trugen auch der 2. Preisträger Ben Faridi ("Splitter desselben Spiegels") und Fotini Ladaki ("Valentine und Pauline", 3. Preis) ihre Kurzgeschichten vor. Applaus für alle. Dass die Anerkennung noch über dieses Trio hinausgeht, machte Karl Günther Barth, Stellvertretender Chefredakteur des Abendblatts, in seinem Grußwort deutlich, als er die überwältigende Resonanz von 800 Teilnehmern erwähnte.

( wend )