Hamburger Unternehmen

Tchibo plant historische Aktion für den Klimaschutz

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100 Prozent des Kaffees und 80 Prozent der Non-Food-Artikel in den Tchibo-Filialen werden mit Containerschiffen transportiert.

100 Prozent des Kaffees und 80 Prozent der Non-Food-Artikel in den Tchibo-Filialen werden mit Containerschiffen transportiert.

Foto: Michael Rauhe

Gemeinsam mit rund 20 anderen Unternehmen wollen sich die Hamburger für die Umwelt engagieren. Was genau geplant ist.

Hamburg.  Auch die Reedereien müssen auf den Klimawandel sowie die zunehmende Umweltverschmutzung reagieren und ihre Frachter deshalb möglichst ohne Emissionen über die Weltmeere fahren lassen. Ankündigungen in diese Richtung gibt es von den Schifffahrtsunternehmen bereits viele, nun erhöhen die Kunden der Reedereien den Druck und schaffen selbst Anreize. Mehr als 20 Unternehmen haben erstmals eine Ausschreibung für einen emissionsfreien Schiffsverkehr gestartet. Mit dabei: das Hamburger Kaffeeunternehmen Tchibo.

Hamburger Unternehmen Tchibo will emissionsfreie Schiffe fördern

Die Handelsfirmen (u. a. Amazon, Ikea, Nike) sichern in ihrer, wie es heißt, „historischen Ausschreibung“ zu, dass sie den Transport von 600.000 Standardcontainern (TEU) auf Schiffen bezahlen, wenn diese mit emissionsfreien Treibstoffen erfolgen. Dies entspricht laut Tchibo einer Einsparung über drei Jahre von rund einer Million Tonnen CO2, das entspricht in etwa der Menge, die 215.000 Autos ausstoßen.

Die Ausschreibung soll über die Organisation Zemba (Zero Emission Maritime Buyers Alliance) laufen, eine Käufergemeinschaft im maritimen Sektor, die im März 2023 von Tchibo, Amazon, Patagonia und dem Aspen Institute gegründet wurde.

An der Ausschreibung können sich einzelne Reedereien oder Konsortien beteiligen. Im Vergleich zu herkömmlichen fossilen Brennstoffen sollen mindestens 90 Prozent weniger Treibhausgase ausgestoßen werden, heißt es konkret. Die Aktion soll 2025 starten. Zusätzlich zu den üblichen Transportpreisen wird es einen „grünen Aufpreis“ geben, den die Organisation Zemba aushandeln soll.

Schließlich verursachen emissionsarme Antriebe und Kraftstoffe auch höhere Kosten für die Reedereien. Der Aufpreis berücksichtigt die zusätzlichen Kosten für den Betrieb eines Schiffes mit möglichst emissionsfreien Brennstoffen.

Für den Klimaschutz: Tchibo, Amazon und Co. planen Historisches

Tchibo transportiert seinen gesamten Kaffee sowie 80 Prozent der Non-Food-Waren mit Containerschiffen. „Mit Zemba können wir erste Schritte in Richtung umweltfreundliche Seefracht gehen. Wir sind entschlossen, eine Führungsrolle zu übernehmen und den Worten Taten folgen zu lassen, indem wir einen grünen Aufpreis für emissionsfreie Transportkapazitäten vereinbaren“, sagte Alexander Ralfs, der bei Tchibo für die Logistik und Lieferketten zuständig ist. Das Ziel sei es ist, „eine bezahlbare, skalierbare und langfristige Lösung für den emissionsfreien Schiffverkehr zu schaffen“.