Soziale Initiative

Pilotprojekt: Sozialkaufhaus mit Café-Ambiente

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Heike Wander
Das Sozialkaufhaus BaNotke in der Notkestraße

Das Sozialkaufhaus BaNotke in der Notkestraße

Foto: Heike Wander

Die Mitarbeiter des BaNotke in Bahrenfeld bieten günstige Kleidung, Kuchen und Beratung für Bedürftige an

Die Räume des Sozialkaufhauses BaNotke an der Notkestraße in Bahrenfeld sind hell und großzügig eingerichtet, sie gehen über in ein Café, wo selbst gebackener Kuchen angeboten wird. Die Waren sind ausgelegt und geordnet wie in guten Geschäften. In den Regalen gibt es CDs, Lego, Spielzeug oder Puppen, eine Winterjacke für Kinder kostet fünf Euro, ein Reithelm zwei. „Wir wollten einen ansprechenden Stil, damit sich die Kunden aufgehoben und wohlfühlen“, sagt Projektleiterin Georgia Schmidt-Lendner von KoALA e. V. Die gelernte Köchin arbeitet seit 20 Jahren im Bereich Arbeit und Ausbildung, ist Coach und Familientherapeutin. Das BaNotke unterscheidet sich von anderen Sozialkaufhäusern, weil die Mitarbeiter den Kunden auch bei Briefen an Behörden oder Vermieter helfen und über Beratungsangebote und Veranstaltungen im Stadtteil informieren – vorausgesetzt, die Hilfesuchenden weisen ein geringes Einkommen bis höchstens 1133,80 Euro nach. Auch Bewerbungsunterlagen werden gemeinsam gesichtet, Rentner kommen mit Fragen zur Krankenkasse oder zum Wohngeld.

Eine Jugendliche steuert auf das Team zu: „Ich möchte hier lernen, weil wir nächste Woche viele Arbeiten schreiben“, sagt das Mädchen aus Afghanistan. Es wohnt mit seiner Familie beengt in einer der Bahrenfelder Flüchtlingsunterkünfte. Georgia Schmidt-Lendner weist ihr freundlich einen der Besprechungsräume zu. Ihre Kollegin und Diplom-Sozialökonomin Renate Zinser möchte gerne mit dem Angebot viel mehr Bewohner aus dem Stadtteil erreichen. „Das BaNotke ist ein Pilotprojekt, bei dem KoALA e. V. und das Bezirksamt sich die Räume teilen. All unsere Maßnahmen sollen Menschen sozial und beruflich unterstützen.“ Es gibt eine Hebammensprechstunde, Babymassagekurse, die „Stadtteilmütter“ für Familienberatung und eine Sprechstunde für Geflüchtete.

„Wir sind zwar schon seit einem Jahr hier, hatten aber Anlaufschwierigkeiten wegen eines großen Wasserschadens“, sagt Projektleiterin Schmidt-Lendner. „Das BaNotke brauchen momentan auch dringend Spenden: vor allem Sportkleidung für Jugendliche und Gebrauchsgegenstände für den Haushalt.“ Das Sozialkaufhaus wurde von der Abendblatt-Initiative „Von Mensch zu Mensch“ unterstützt.

BaNotke, Notkestraße 7, Mo–Fr 10–16.30 Uhr, Tel. 60 79 57 65, E-Mail: banotke@ koala-hamburg.de. Weitere Informationen: www.koala-hamburg.de/banotke