Leben im Alter

CDU fordert ein Seniorenzentrum in jedem Bezirk in Hamburg

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Peter Ulrich Meyer
Einsamkeit nimmt im Alter häufig zu. Die CDU in Hamburg möchte die Auswirkungen erforschen und Hilfen bieten (Symbolbild)

Einsamkeit nimmt im Alter häufig zu. Die CDU in Hamburg möchte die Auswirkungen erforschen und Hilfen bieten (Symbolbild)

Foto: stock.adobe.com / De Visu

Mit dem Alter nimmt die Einsamkeit zu – Christdemokraten schlagen vor, die Auswirkungen in Hamburg wissenschaftlich zu erforschen.

Hamburg.  Die CDU-Opposition fordert den rot-grünen Senat auf, wirksame Maßnahmen gegen Einsamkeit im Alter zu ergreifen. „Die Hamburgerinnen und Hamburger werden immer älter – diese sehr begrüßenswerte Entwicklung hat für einige ältere Menschen negative Nebeneffekte. So nimmt beispielsweise Einsamkeit im Alter zu“, sagt CDU-Bürgerschaft-Fraktionschef Dennis Thering.

In einem Bürgerschaftsantrag schlägt die CDU vor, in jedem Bezirk ein hauptamtlich geführtes Seniorenzentrum einzurichten, das „für die Alltagsprobleme der Seniorinnen und Senioren ansprechbar ist und bei den Alltagsherausforderungen vermittelt“. Das können Hilfen bei Behördengängen oder der Suche nach Pflegeunterstützung sein. „Uns geht es vor allem darum, dass ein ganztägig gut erreichbares Beratungs- und Hilfsangebot sichergestellt wird“, sagt Thering.

CDU hält 80 Seniorentreffs in Hamburg für nicht ausreichend

Bislang gibt es in Hamburg rund 80 Seniorentreffs, die in der Regel ehrenamtlich geleitet werden. Die CDU hält das für nicht ausreichend und fordert laut Antrag „ein flächendeckendes Angebot an Seniorentreffs inklusive Beratungsangeboten“. Thering weist darauf hin, dass ältere Menschen ihm in Bürgergesprächen immer wieder erzählen, dass „die häufig weiten Wege zu den Seniorentreffs ein großes Hindernis“ seien. Um wie viele Seniorentreffs das Angebot erweitert werden soll, lässt die CDU offen.

„In einer wachsenden und älter werdenden Stadt ist für uns jedoch klar, dass auch das Angebot an Seniorentreffs deutlich wachsen muss“, sagt Thering. Nach Erhebungen des Sozialverbands Hamburg sind derzeit 18,2 Prozent der in Hamburg lebenden Menschen älter als 65 Jahre. Ihr Anteil wird sich danach bis 2030 auf 22 Prozent erhöhen.

CDU-Fraktionschef will Ausmaß der Einsamkeit in Hamburg erforschen

Die Opposition fordert den Senat zudem auf, eine wissenschaftliche Studie in Auftrag zu geben, „die den Grad und das Ausmaß von Einsamkeit konkret in Hamburg erforscht und Lösungswege aufzeigt“. Ein Weg, der Einsamkeit im Alter zu begegnen, könne sein, „mehr Projekte zwischen Alt und Jung wie zum Beispiel Kooperationen zwischen Kindergärten und Seniorenheimen oder studentische Besuchsdienste in Seniorenheimen zu initiieren“. Auch sollten Nachbarschaftsinitiativen stärker mit Blick auf die Einbindung von Senioren gefördert werden.

Nach Ansicht Therings hat die Corona-Pandemie das Problem der Einsamkeit verschärft und alte Menschen besonders betroffen. „Das kann verschiedene Gründe haben: körperliche bzw. gesundheitsbedingte Einschränkungen, verstorbene Partner, Freunde und Bekannte oder beschäftigte Angehörige“, sagt Thering. Dennoch werde das Thema Alterseinsamkeit in der Gesellschaft häufig tabuisiert. „Dabei sind die seelischen Folgen wie Antriebslosigkeit, Depression und Verlust des Lebensmutes dramatisch“, sagt der Oppositionschef.