Restaurant-Tipps

Grünkohl in Harburg: Wo das leckere Gemüse serviert wird

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Angelika Hillmer
Mareike vom Restaurant Caspari serviert den Grünkohl mit Kassler, Kochwurst und als Beilage Bratkartoffeln.

Mareike vom Restaurant Caspari serviert den Grünkohl mit Kassler, Kochwurst und als Beilage Bratkartoffeln.

Foto: Angelika Hillmer

In ausgesuchten Harburger Restaurants steht das norddeutsche Kult-Gericht auf der Speisekarte. Wir haben Tipps für herbstlichen Genuss.

Harburg. Die Harburger Schützengilde machte am 3. November mit ihrem Grünkohlessen im Privathotel Lindtner den Anfang. Inzwischen lässt sich das norddeutsche Wintergemüse nicht nur sehr gut bei einem Landausflug, sondern auch in mehreren Restaurants im Bezirk Harburg genießen.

Oldenburger Grünkohl mit einer großen Auswahl von verschiedenen Begleitern bietet das Landhaus Jägerhof am Ehestorfer Heuweg 12-14 in Hausbruch an – von November bis in den Februar, „so lange es kalt ist“, sagt Gastwirt Thomas Soltau. Er schwört auf seinen Kohl. „Am 11. November hatten wir Martinsgans-Essen. Das Schmalz von den Gänsen nutzen wir beim Grünkohl-Kochen. Das gibt ihm ein würziges, rauchiges Aroma.“

Fast eine Tonne Grünkohl geht in einer Saison durch die Kochtöpfe des Jägerhofs, inklusive Catering für Firmenveranstaltungen. Er selbst esse den Kohl ungefähr dreimal die Woche, sagt Soltau. Seinen Gästen bietet er ihn mit Kassler aus dem Nacken oder Rücken, mit Schweinebacke, Kohlwurst, Bregenwurst oder Bremer Pinkel an. Dazu gibt es wahlweise Salz- oder gesüßte Röstkartoffeln. Ein großer Teller mit drei Fleischsorten kostet 22,90 Euro, „es kann aber auch Grünkohl satt bestellt werden“.

Auch das Restaurant Zur Börse an der Francoper Straße 57 in Neugraben bietet Grünkohl an, ganz traditionell mit Kassler, Bauchspeck und Kohlwurst. Ebenso klassisch serviert Ejup Fetahu im Restaurant Eichenhof an der Bremer Straße 320 seinen Gästen den Grünkohl. Er war neun Jahre lang die rechte Hand seiner Chefin Hannelore Gögel und hatte im Februar das Restaurant von der Gastwirtin übernommen. Viel verändert hat er nicht, auch auf die Grünkohlgerichte ist Verlass. Es gibt sie in unterschiedlich üppigen Ausführungen mit ein bis drei Fleischbeilagen zu Preisen von 14 bis 19,90 Euro.

„Wir haben am 1. November mit dem Grünkohl angefangen und schon sehr viel serviert“, sagt Claudia Mietzner vom Restaurant Kaiserlich auf dem Schwarzenberg (Schwarzenbergstraße 80). Es kommen viele Gruppen zum Grünkohlessen, so Mietzner, aber natürlich auch Einzelgäste, die den Grünkohl aus der Karte bestellen. Der große Grünkohlteller kostet hier 20,90 Euro.

Das Kaiserlich serviert ihn mit Kassler, Kochwurst und Schweinebacke, begleitet von Bratkartoffeln. „Unsere Kochwurst beziehen wir bei der Fleischerei Ernst, die ist schön würzig“, sagt die Gastwirtin. „Wir haben auch schon mal Bremer Pinkel angeboten, aber die kam bei unseren Gästen nicht an.“ Da auch das Restaurant auf dem Schwarzenberg eine enge Personaldecke hat, bittet es generell um eine Tischreservierung unter Telefon 30085115 oder online unter restaurant-kaiserlich-hamburg-harburg.eatbu.com.

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Im Restaurant Caspari steht Grünkohl seit einigen Tagen auf der Mittags- und der Abendkarte. Als Mittagstisch kostet das Tellergericht mit Kassler, Kohlwurst und Bratkartoffeln neun Euro, abends 14,90 Euro. „Der Grünkohl läuft sehr gut“, sagt Serviererin Mareike. „Wir werden ihn auf jeden Fall bis Weihnachten anbieten, vielleicht auch noch länger.“

Bei der Rieckhof-Kneipe (Rieckhoffstraße 12) startet die Saison ein wenig später. Aber im Dezember soll auch dort Grünkohl zu haben sein. Beim Schnellrestaurant von-bis im Harburger Binnenhafen (Kanalplatz 8a) taucht das Gemüse immer mal im täglich wechselnden Mittagstisch-Angebot auf, das nächste Mal am 28. November. Mit Kassler, Kochwurst und Salzkartoffeln für 11 Euro.

Spezielle Grünkohlgerichte bereitet das Restaurant Nova in Marmstorf (Feuerteichweg 1) zu. „Wir haben eine europäische Speisekarte mit orientalischem Flair“, sagt Seid Shah, der im ehemaligen Schützenhof Hochzeiten und andere Feiern organisiert. Wer in Marmstorf Grünkohl essen möchte, sollte das zwei Tage zuvor anmelden. Dann wird Grünkohl gekauft, gekocht und als üppige Beilage zu Rinderroulade, Rindergulasch oder Lammfleisch serviert. Schweinefleisch ist generell von der Speisekarte gestrichen worden. „Es ist das ungesündeste Fleisch, das Sie essen können“, sagt Shah.

Kein Grünkohl ist dagegen in Harburgs gehobenen Restaurantküchen zu finden: Das Privathotel Lindtner (Heimfelder Straße) kochte ihn Anfang November nur für die Schützen und setzt als saisonales Highlight auf die Gans. Restaurant Scharf (Harburger Schloßstraße) verzichtet dieses Jahr auf das Wintergemüse wegen der „geringen Nachfrage in den letzten Jahren“, so Restaurantchef Sven Oliver Scharf. Und auch an dem Restaurant Leuchtturm an der Außenmühle geht die Grünkohlsaison vorbei.

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