Heimfeld. Mit zwei großen Violinkonzerten eröffnen die Hamburger Symphoniker am Dienstagabend um 20Uhr in der Friedrich-Ebert-Halle am Alten Postweg in Heimfeld die neue Saison der Musikgemeinde Harburg. „Beim ersten von Henryk Wieniawski ist der scheidende erste Konzertmeister der Symphoniker, Stefan Czermak, Solist und verabschiedet sich damit von den Harburgern. Beim zweiten von Felix Mendelssohn Bartholdy übernimmt dann sein Nachfolger Adrian Iliescu den Solopart“, sagt Siegfried Bonhagen, Geschäftsführer der Musikgemeinde.
Im 83. Jahr organisiert der 1930 gegründete Verein erneut ein veritables Programm, das mit zehn Klassikkonzerten namhafter Klangkörper sowie vier Sonderveranstaltungen einmal mehr höchsten Ansprüchen genügt.
Der Weg dorthin war aber diesmal so steinig wie lange nicht. Erst sorgte sich Bonhagen, dass die Ebert-Halle, seit eh und je das Domizil der Musikgemeinde, nach aufwendigen Sanierungsarbeiten auch rechtzeitig fertig wird. Drei Monate dauerten die Bauarbeiten an und in dem markanten Rotklinkerbau, konnten am 8. September aber fristgemäß abgeschlossen werden.
Als noch gravierender offenbarte sich indes die finanzielle Situation der traditionsreichen Musikgemeinde. Letztlich musste Bonhagen konstatieren, dass eine neuerliche Erhöhung der Mitgliedsbeiträge unabwendbar ist. „Wir kamen nicht umhin, alle Beiträge linear um 20 Euro je Abonnement anzuheben“ , erklärte der engagierte Konzertmanager. Dieser Entschluss sei ihm umso schwerer gefallen, als die Abos bereits in der Vorsaison um etwa 15 Prozent teurer geworden waren.
Bonhagen begründet den Schritt mit „unvorhergesehenen Kostensteigerungen“. Besonders zu Buche geschlagen seien die erheblich gestiegenen Honorarforderungen der großen Orchester. Aber auch Abgaben wie etwa Vorauszahlungen für die Künstlersozialkasse hätten den Etat im hohen sechsstelligen Bereich belastet. „Da wir aber auch weiterhin ein Programm auf hohem Niveau anbieten wollten, blieb uns nichts anderes übrig, als die Mitgliedsbeiträge noch einmal zu erhöhen. Schließlich tragen wir mit unserer langen Tradition ja Feuer weiter und keine Asche“, so der 74-Jährige.
Andererseits sei der „Apfel so sauer ja nicht“, in den die Mitglieder beißen müssten. In der preiswertesten Kategorie ist der Abopreis von 80 auf 100 Euro gestiegen, in der teuersten von 145 auf 165 Euro. „Für dieses Geld gibt es woanders gerade mal ein Konzert“, erinnert Bonhagen.
Das wissen auch die etwa 1160 Mitglieder und hielten ihrem Verein die Treue. „Kein einziges Mitglied hat wegen der Preissteigerung gekündigt“, so Bonhagen stolz. Aktuell seien nur sechs Einzelplätze im Parkett und vereinzelte Logenplätze nicht dauerhaft vergeben. Ab 19.30 Uhr sind die Restkarten an der Abendkasse erhältlich.
Zu den drei Sonderveranstaltungen, die im Helmssaal stattfinden, gehört in dieser Saison auch wieder die Morgenfeier. Sie wird diesmal von Roger Willemsen bestritten, der am Sonntag, 12. Januar 2014, aus seinen Werken lesen wird. Und erstmals überhaupt bei der Musikgemeinde zu Gast ist.
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