Asyl

Unterkunft für jugendliche Flüchtlinge wird erweitert

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Bettina Biester
Die Unterkunft für unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge neben dem "Bunten Haus" am Ladenbeker Furtweg. Derzeit sind hier 18 Jugendliche untergebracht, in den Neubauten sollen es bis zu 48 Plätze werden.

Die Unterkunft für unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge neben dem "Bunten Haus" am Ladenbeker Furtweg. Derzeit sind hier 18 Jugendliche untergebracht, in den Neubauten sollen es bis zu 48 Plätze werden.

Foto: Bettina Biester

Bergedorf-West. Die Unterkunft für jugendliche Flüchtlinge am Ladenbeker Furtweg soll von 16 auf bis zu 48 Plätze erweitert werden.

Bergedorf-West. Es ist eine überschaubare Zahl an unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingen, die derzeit neben dem „Bunten Haus“ am Ladenbeker Furtweg leben. 18 Jungen, hauptsächlich aus Nordafrika, sind dort seit Ende 2013 in Containern untergebracht. Ab Juni allerdings soll die Unterkunft vergrößert, die Gruppe massiv ausgeweitet werden. Bis zu 48 Plätze will der Landesbetrieb Erziehung und Beratung (LEB) auf dem Gelände schaffen, wie in der Bezirksversammlung bekannt wurde.

Hamburg muss 300 Plätze schaffen

Grund für die Erweiterung sei der „starke Zugang unbegleiteter, minderjähriger Flüchtlinge seit Juli 2014“, wie es in einem Schreiben des LEB heißt. Der parallel betriebene Platzausbau habe mit dieser Entwicklung aber nicht mithalten können, die Erstversorgungseinrichtungen sowie der Kinder- und Jugendnotdienst seien aktuell überbelegt.

Um den Bedarf zu decken, müssten 2015 rund 300 neue Plätze in Hamburg geschaffen werden. Insofern sei der Standort am Ladenbeker Furtweg „für längere Zeit ein wichtiger Baustein“.

Container durch Modulhäuser ersetzen

Um diesen Plan umzusetzen, sollen die derzeit 13 Container zunächst durch ein Modulhaus mit 16 Plätzen ersetzt werden. Danach soll ein zweites Modulhaus mit ebenfalls 16 Plätzen entstehen und eventuell ein drittes, auch mit 16 Plätzen, wenn es technisch und baurechtlich möglich ist. Dies werde aktuell geprüft, wie es in dem Schreiben heißt.

Während die Jugendlichen drei bis fünf Monate in der Erstversorgung bleiben, bis sie in eine langfristige Unterkunft wechseln, ist der Betrieb insgesamt auf fünf Jahre angesetzt.

CDU für behutsame Erweiterung

Mitspracherecht hat die Politik in dieser Sache zwar nur bedingt, sie durfte in der Bezirksversammlung aber eine Stellungnahme abgeben. Die CDU begrüßte dabei die bauliche Optimierung durch Modulhäuser, jedoch nicht die Erweiterung auf bis zu 48 Plätze. „Gerade Bergedorf-West ist ein Stadtteil, der aufgrund der sozialen Situation seine Herausforderungen hat“, betonte Fraktionschef Sven Noetzel. Darüber hinaus sei erst vor Kurzem am Friedrich-Frank-Bogen und damit in unmittelbarer Umgebung eine öffentliche Unterbringung mit 200 Plätzen geschaffen worden. Noetzel plädierte daher für eine behutsame Erweiterung auf 24 Plätze.

Kein Verteilungsschlüssel für Jugendliche

SPD-Bezirksabgeordnete Katrin Rabe hingegen betonte den Handlungsdruck aufgrund der stetig wachsenden Zahlen von Flüchtlingen unter 18. Tatsächlich nahm Hamburg 2014 im Verhältnis zu seiner Einwohnerzahl mit 480 jugendlichen Flüchtlingen so viele auf wie kein anderes Bundesland. Das liegt auch daran, dass sie nicht nach einem Schlüssel wie erwachsene Asylbewerber verteilt werden, sondern dort bleiben, wo sie sich zuerst melden.

„Eine Erweiterung auf nur 24 Plätze ist daher nicht nachvollziehbar“, sagte denn auch Rabe. Ihrem Vorschlag, die Einrichtung um 32 Plätze zu erweitern, wurde mehrheitlich zugestimmt. Bevor die Unterkunft auf 48 Plätze wächst, will die Politik erneut beteiligt werden.