Das Projekt „Stadt.Land.Fluss“ möchte im Frühjahr 2015 mit dem Bau von 18 Wohnungen im Ortskern von Ochsenwerder beginnen. Den Bauantrag hat die Gruppe Ende November eingereicht. Inzwischen sind alle Wohnungen vergeben. 30 Erwachsene und zwölf Kinder – Singles, Paare, Familien im Alter von wenigen Monaten bis 63 Jahren – wollen in Um- und Neubauten auf der Fläche von Rieges Gasthof und auf der Wiese neben dem Vereinsheim der Ochsenwerder Schützengesellschaft leben.
Verein hat sich Genossenschaft angeschlossen
Ende April endet die Anhandgabe, eine Art Reservierung, um innerhalb eines Jahres die Planung auf die Beine zu stellen. Dann wollen die Mitglieder des genossenschaftlichen Wohnprojektes den Kaufvertrag unterschreiben, können die Baumaschinen anrollen. Die 18 Wohnungen sollen sich über insgesamt etwa 1350 Quadratmeter erstrecken, davon sind 1151,4 Quadratmeter geförderter Wohnraum.
Denn der Verein hat sich der kleinen Hamburger Baugenossenschaft Wohnreform eG angeschlossen. Sie wurde Ende der 90er-Jahre gegründet, hat seitdem drei Wohnprojekte in Altona realisiert. „Dadurch, dass wie keine eigene Genossenschaft gründen, sondern Teil einer Bestandgenossenschaft sind, haben wir weniger Verwaltungskosten. Außerdem profitieren wir von deren Erfahrung“, sagt Verena Osterrieder (29) von „Stadt.Land.Fluss“.
Mehrgenerationen-Haus mit sozialer Verantwortung
Die Gruppe möchte am Ochsenwerder Kirchendeich nicht nur ein Mehrgenerationen-Projekt verwirklichen, sondern auch eines, „das Menschen aus allen Einkommensschichten offen steht“, sagt Anna Meins aus Billwerder. Außerdem sollen in zwei Wohnungen Menschen mit Behinderung in dem Projekt ein Zuhause finden. Eine weitere Wohnung hat sich eine junge Frau, die aus einem Krisenland geflohen ist, reserviert. Sie zieht gemeinsam mit ihrem Kind ein. „Ihre Pflegemutter belegt eine weitere Wohnung“, sagt Verena Osterrieder. Gerade für sozial benachteiligte Menschen würde es in Hamburg viel zu wenig Wohnungen geben, betont Axel Schult (34). Die Genossenschaftseinlagen – 250 Euro pro Quadratmeter – soll ein sozialer Träger einzahlen.
Neben den sozialen Aspekten ist eine ökologisch-nachhaltige Bauweise ein wichtiger weiterer Grundpfeiler der Gruppe: Deshalb ist unter anderem der Bau eines Eisspeichers geplant. Er besteht aus einem großen, mit Wasser gefüllten Tank, der neben Rieges Gasthof am Innenhof zur Seite Alter Kirchdeich drei Meter tief in die Erde gebaut wird. Der Durchmesser beträgt sieben Meter. In dem Tank wird überschüssige (Sonnen-)Wärme gespeichert. Das warme Wasser wird durch eine Pumpe ins Haus geleitet, spendet schließlich Heizwärme und heißes Wasser zum Duschen und Kochen.
Wofür der Verein nun noch Unterstüzter und Kreditgeber sucht, lesen Sie in der Printausgabe der Bergedorfer Zeitung/Lauenburgische Landeszeitung von Dienstag, 16. Dezember E-Paper / Abo.
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