Bürgermeister-Besuch

Vierlanden präsentiert seine Schöpfwerke für Afrika

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Wiebke Schwirten

Foto: Wiebke Schwirten

Allermöhe. Die Vier- und Marschlande sind nicht nur in Hamburg und Umgebung ein Begriff. Der gute Ruf hallt sogar bis ins ostafrikanische Dar es Salaam. Diesmal punktet die grüne Lunge Hamburgs allerdings weniger mit Blumenvielfalt und Gemüsefrische. Vielmehr ging es um Wasser.

Dr. Didas Massaburi, der Bürgermeister Dar es Salaams, besucht Deutschland anlässlich des internationalen Workshops in Würzburg zum Projekt „50 kommunale Klimapartnerschaften bis 2015“. Hamburg und Dar es Salaam nehmen seit Ende 2011 an der Pilotphase (neun deutsche Städte und afrikanische Partner) des Projekts teil, mit dem die Entwicklung solcher Klimapartnerschaften gefördert werden soll.

Bei seinem Besuch im Hamburg standen für Dr. Massaburi und Verwaltungschef Wilson Mbonea Kabwe neben dem Milchhof Reitbrook, dem Rieck-Haus und dem Zollenspieker Fährhaus auch das Schöpfwerk am Allermöher Deich und das Deichverteidigungslager am Kampweg auf dem Programm. Denn in Dar es Salaam bringt die Regenzeit häufig auch den Tod. Viele Armenviertel liegen unterhalb des Wasserniveaus, beispielsweise in ausgetrockneten Flussbetten.

Drei Pumpen schaffen 3500 Liter pro Sekunde

Uwe Wehling, Chef der Wasserwirtschaft in Bergedorf, erläuterte den Gästen aus Afrika, wie mit Hilfe von Schöpfwerken und Deichen Überschwemmungen in den Vier- und Marschlanden vermieden werden. Dr. Massaburi war beeindruckt von der Leistung der drei Pumpen, die gemeinsam 3500 Liter (3,5 Kubikmeter) pro Sekunde fördern können. Pumpenmeister Jörg Plagens veranschaulicht die ungeheure Leistung: „Eine der großen Pumpen schafft 90 Kubikmeter pro Minute. Dafür müssten 24 Freiwillige Feuerwehren mit all’ ihren Pumpen, die jeweils 1200 Liter pro Minute schaffen, im Einsatz sein.“

25.000 Sandsäcke im Deichverteidigungslager

Allein der Preis, der für eine leistungsfähige Pumpe fällig wird, dämpfte die Begeisterung der Gäste. „Für jeden Kubikmeter Pumpleistung in der Minute muss man eine Million Euro rechnen“, erklärte Wehling. Das bedeutet 3,5 Millionen Euro für eine Anlage, wie sie in Allermöhe steht. Das Deichverteidigungslager am Kampweg bot weitere nützliche Ideen. Dort lagern 25.000 fertige Sandsäcke. Mit entsprechender Logistik könnte ein solches Depot auch in Dar es Salaam Leben retten. Bürgermeister Dr. Massaburi freute sich, derart gute Informationen mit nach Hause nehmen zu können.