Die behördliche Aufsuchungserlaubnis für Kohlenwasserstoffe in Bergedorf, Wilhelmsburg und Harburg für die Firma ExxonMobil hat viele Menschen aufgeschreckt. Etwa 40 von ihnen engagieren sich in der Bürgerinitiative (BI) „FrackingFreies Hamburg“. Sie warnen vor Risiken und Gefahren, die das Pressen eines Chemikalien-Sand-Wasser-Gemischs in tiefe, rohstoffhaltige Gesteinsschichten ihrer Ansicht nach beinhaltet.
Unterschriften sammeln für Fracking-Verbot
10 000 Unterschriften für ein ausnahmsloses Fracking-Verbot will die BI sammeln. „Bisher haben wir rund 200 zusammen“, sagt Werner Diedrichs aus Kirchwerder. Der 62-Jährige und seine Mitstreiter wollen die Menschen wachrütteln: „Fracking ist extrem riskant. Die Gefahren, die es in sich birgt, betreffen nicht nur die Menschen im Aufsuchungsgebiet. Denn wenn durch die Bohrungen etwa in Curslack Trinkwasser verseucht wird, leiden darunter auch Menschen in der Innenstadt“, sagt Diedrichs.
Angst vor Giften und Schäden
Luftverunreinigungen durch unkontrollierten Austritt von Giftstoffen, Erdstöße und -Senkungen, die Deichsicherheit, die Verwandlung grüner Landschaften in Industrieflächen mit starkem Lkw-Verkehr und Schäden an Wohnhäusern sind weitere Themen, die die Fracking-Gegner beschäftigen.
Initiative sucht Mitstreiter
Die Initiative sucht Mitstreiter, die sich in der BI engagieren, Geld spenden oder bei Demos dabei sein wollen. Die Politik soll dazu gebracht werden, Fracking grundsätzlich nicht zu genehmigen und die Gesetze entsprechend zu ändern. „Noch haben wir dazu die Chance, ist das Kind nicht in den Brunnen gefallen“, sagt Beate Rech-Habbeln (58) aus Curslack.
Vorstellung der Initiative am 17. Juni
Für Montag, 17. Juni, 19.30 Uhr, lädt die BI zu einer Informationsveranstaltung ein ins Zollenspieker Fährhaus am Zollenspieker Hauptdeich 141. Unter dem Motto „Hamburg nicht den Gaskonzernen!“ will sich die Initiative vorstellen und Unterschriften sammeln. Außerdem sind Vorträge zu Erdgasgewinnung und Frackingverfahren sowie Berichte zur politischen und rechtlichen Situation geplant. Andreas Rathjens will über die Arbeit seiner Bürgerinitiative in Niedersachsen berichten. Erstmals wird ein Anti-Fracking-Song vorgestellt.
Alle 14 Tage mittwochs, 19.30 Uhr, trifft sich die Bürgerinitiative im Gasthaus Am Pool 41. Nächstes Treffen: 5. Juni. Weitere Infos im Internet: www.frackingfreies-hamburg.de.
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