Schifffahrt

Elbfähre beendet die Saison

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Zollenspieker (wi). Die wohl aufregendste Saison endet am Sonntag, 30. November, für Karl-Heinz Büchel. Das lag weniger an seinen Elbfähren als daran, dass er sich einen Traum erfüllte. Am 29. August taufte der 69-Jährige sein Fahrgastschiff, das er für 1,5 Millionen Euro auf der Lux-Werft bauen ließ, auf den Namen "Käpt'n Kudd'l".

Gleichzeitig wurde er Chef der "Erlebnis Reederei Zollenspieker-Hoopte", zu der nun zwei Fähren, eine Barkasse und ein Fahrgastschiff gehören.

Mit den Geschäften ist Büchel alias Käpt'n Kudd'l "recht zufrieden". Zwar verzeichnete er weniger Fahrrad-Ausflügler auf der "Hoopter Möwe 2", dafür erhöhte sich die Zahl der Berufsfahrer, die Zehner- oder 50er-Karten kaufen, um in den Genuss des Rabatts von 20 beziehungsweise 30 Prozent zu kommen. Wie jeder Autofahrer litt auch der Fährenbetreiber unter dem hohen Dieselpreis. "Ich beziehe ihn zwar steuervergünstigt, aber bei durchschnittlich 180 000 Litern im Jahr tut das schon weh", sagt Büchel.

Die Winterpause nutzt er, um die Fähre auf der Hitzler-Werft generalüberholen zu lassen. Dafür kommt die "Hoopter Möwe 2" ins Trockendock. "So können wir auch die kleinsten Schäden früh erkennen und beheben", sagt "Käpt'n Kudd'l". Im Frühjahr wurde bereits eine der vier Maschinen auf Vordermann gebracht, nun ist die zweite an der Reihe. Außerdem wird der Schiffsboden abgestrahlt, geschliffen und gestrichen. Die Propeller der Schottel-Antriebe werden kontrolliert, ob sie nicht einen Schlag abbekommen haben.

Büchel selbst gönnt sich während der dreimonatigen Winterpause nur wenig Ruhe, hat "genug um die Ohren". Lediglich über Weihnachten fährt er mit seiner Frau Mirka in ihre polnische Heimat - in die Nähe von Bromberg. Dort hält es der 69-Jährige gut aus, genießt "den Gänsebraten meiner Schwiegermutter". Zu Reisen in den sonnigen Süden hat er keine Lust mehr: "Ich kriege ganz schnell Heimweh. Und jetzt hätte ich viel zu viel Angst, dass dem neuen Schiff etwas passiert."

Anfang des Jahres will Büchel das Programm für sein Fahrgastschiff ausarbeiten. Am 1. März starten die Elbfähren in die neue Saison. Die Preise für die Überfahrten bleiben in 2009 stabil. "Ich bin kein Freund von Erhöhungen", sagt "Käpt'n Kudd'l".