Seine Wurzeln hat der heute 53-Jährige Trainer jedoch nie vergessen. Er fährt regelmäßig nach Geesthacht, in den Heimatort seiner Frau. Die Sportredaktion sprach mit Meier, der in dieser Saison beste Chancen hat, mit Fortuna Düsseldorf in die 1. Liga aufzusteigen.
Herr Meier, Reinbek, Bergedorf, Geesthacht, verbinden Sie mit diesen Orten noch den Begriff Heimat?
Heimat ist etwas, was nicht vergeht. Weihnachten verbringen wir immer mit der Familie meiner Frau in Geesthacht. Dann fahren wir auch zu meinen Eltern auf den Friedhof. Was Bergedorf angeht, da habe ich noch Kontakt zu meinem damaligen Mitspieler Detlef Schlottmann. Ich glaube jeder Amateurverein würde sich heute die Hände reiben, wenn er so viele Zuschauer hätte wie wir damals.
Waren Sie damals auch Fan eines Vereins?
Als Jugendlicher war ich im Volksparkstadion und beim FC St. Pauli. Beide Vereine waren immer etwas Besonderes.
Als Profi sind Sie dann aber bei Werder Bremen gelandet, wie zum Beispiel Martin Harnik und Max Kruse später auch. Wieso gehen talentierte Hamburger nicht zum HSV?
Wenn man es positiv sehen will, kann man es Zufall nennen. Es gab noch andere Spieler wie Thomas Wolter und Frank Neubarth, die aus Hamburg stammen und zu Werder gegangen sind. Vielleicht guckt ein Verein auch nicht so genau hin vor der eigenen Haustür. Ich war auch mal zum Probetraining beim HSV. Aber man darf nicht vergessen: Das war eine Mannschaft, die später den Europapokal der Landesmeister geholt hat.
Sie sorgen derzeit mit Fortuna Düsseldorf für Furore. Dabei hatten Sie dort auch schwere Zeiten durchgemacht. In der vergangenen Saison sind Sie mit sechs Niederlagen gestartet. Haben Sie damals daran gedacht, dass es jetzt eng wird für Sie?
Nein, ich hatte immer Rückendeckung vom Verein. Ich habe mir gesagt, der Alte (er meint sich selbst, die Red.) muss ruhig bleiben und habe versucht, der Mannschaft das Gefühl zu geben, dass wir da gemeinsam wieder rauskommen, anstatt Rundumschläge zu verteilen. Wir haben es dann ja auch schneller geschafft, als viele gedacht haben.
Nach der Kopfnuss-Affäre haben viele Fachleute gesagt, Fortuna ist Ihre letzte Chance als Trainer. Ist das jetzt auch eine Genugtuung für Sie, dass Sie mit der Fortuna so gut dastehen?
Ich hatte auch schon davor Erfolge vorzuweisen, bin mit dem MSV Duisburg in die 1. Bundesliga aufgestiegen. Ich bin auch der Meinung, dass ich mit der Mannschaft damals nicht abgestiegen wäre. Was den Kopfstoß angeht: Ich musste da durch, und ich bin damit durch.
Steigen Sie am Saisonende mit der Fortuna auf?
42 Punkte sind überragend. Doch auch Mannschaften wie Cottbus und 1860 München werden kommen. Es wird noch richtig spannend.
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