Am Sonntag, nach der Partie beim Tabellenführer der Fußball-Landesliga HSV Barmbek-Uhlenhorst (Anpfiff 14 Uhr, Steilshooper Straße), geht bei der TuS Dassendorf eine Ära zu Ende. Oliver Schweißing steht zum letzten Mal an der Seitenlinie. Achteinhalb Jahre lang war der Vertriebsleiter Spieler und Trainer am Wendelweg. Vor seinem Abschiedsspiel sprach die Sportredaktion mit dem 40-Jährigen, der 40 Spiele für den FC St. Pauli in der 1. Bundesliga absolvierte.
Herr Schweißing, Sie sind über St. Pauli und den VfB Lübeck zur TuS Dassendorf gekommen. Ist Ihnen der Weg vom Profi zum Amateur damals eigentlich schwergefallen?
Die Zeit in Lübeck unter Dieter Hecking war spannend. Wir haben in der 2. Liga gespielt, doch mein Vertrag wurde nicht verlängert. Ich hatte damals zwar Angebote aus dem süddeutschen Raum, wollte aber, da ich zu dieser Zeit zum ersten Mal Vater geworden bin, nicht mehr aus dem Norden weggehen. Über persönliche Kontakte bin ich dann nach Dassendorf gekommen.
Wenn Sie die Jahre in Dassendorf Revue passieren lassen, was bleibt hängen?
Ich glaube, dass unter mir als Trainer alle Spieler gern in Dassendorf gewesen sind. Wir hatten immer ein gutes Klima, auch außerhalb des Platzes. Bei meinen bisherigen Vereinen war ich als Gast immer gern gesehen. Ich hoffe, das wird auch in Dassendorf so sein.
Wie schwer hat Sie die Entscheidung getroffen, dass Ihr Vertrag nicht verlängert wird?
Das hat mich schon getroffen. Ich bin ja doch in Dassendorf verwurzelt. Gespräche haben mir aber geholfen, darüber hinwegzukommen. Die Zeit bei der TuS war spannend, geht jetzt aber zu Ende.
Die Mannschaft konnte die Zielvorgaben in den vergangenen Spielzeiten und auch in der laufenden Saison nicht erfüllen. Ist vor diesem Hintergrund die Entscheidung des Vereins, Ihren Vertrag nicht zu verlängern, für Sie nachvollziehbar?
Wir haben immer eine gute Mannschaft in Dassendorf gehabt. Aber andere Vereine spielen auch guten Fußball. Dazu kommen dann immer wieder Absteiger wie in dieser Saison BU, die qualitativ noch besser besetzt sind. Auf dem Platz haben wir es meist gegen Mannschaften verbockt, die unter uns standen. Diese Punkte haben uns am Ende gefehlt. Da muss der Hebel angesetzt werden. Die Entscheidung des Vereins möchte ich aber nicht kommentieren.
Wie geht es jetzt weiter? Haben sich schon andere Vereine bei Ihnen gemeldet?
Das Telefon hat schon das eine oder andere Mal geklingelt, und als Alte-Herren-Spieler könnte ich sofort anfangen (lacht). Richtig realisieren, dass jetzt in Dassendorf Schluss ist, werde ich aber wohl erst nach dem BU-Spiel. Von daher ist es gut, dass anschließend Pause ist. Im Januar wird sich dann zeigen, ob ich unruhig werde.
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