Handball-Oberliga

Wenn der Endspurt zu spät kommt

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Florian Neuhauss

Aumühle. Spätestens nachdem Ina Dehms (55.) und Sandra Tode (56.) beim Stand von 23:27 in der Spitzenbegegnung der Handball-Oberliga zwischen dem TuS Aumühle-Wohltorf und den Handballfrauen Henstedt-Ulzburg/Kisdorf nacheinander am Pfosten des Gästetores gescheitert waren, schien die Niederlage der Aumühlerinnen unausweichlich.

Doch das Team von Trainer Thomas Brodeßer gab nicht auf. Erst traf Inga Westphal mit einem sehenswerten Heber, dann verkürzte Claudia Franke per noch schönerem Kemper-Trick auf 25:27 (57.). Der TuS war wieder auf Schlagdistanz. Und drei Minuten später brandete bereits Jubel auf: Westphal traf vom Kreis zum vermeintlichen Ausgleich. Doch die Schiedsrichter entschieden auf Übertritt. Es blieb beim 28:27 für die HF HUK, die damit die Tabellenführung von den Aumühlerinnen eroberten.

"Wir sind einfach zu spät aufgewacht", trauerte Brodeßer den vergebenen Chancen hinterher, "wir haben uns viel zu lange versteckt." Dabei waren die Aumühlerinnen gut in die Partie gestartet, führten schnell mit 3:1. "In der Folge haben wir aber zu viel zugelassen", ärgerte sich der Coach. Und genauso schnell wie Brodeßers Mannschaft geführt hatte, lagen sie wieder zurück. Maike Morsburg warf die Gäste vom eigenen Kreis mit 14:8 in Front (26.). Keeperin Stefanie Clauß war nicht schnell genug zurück in ihr Tor gekommen. Erst in den letzten Minuten der ersten Hälfte zeigten die Aumühlerinnen wieder ihr Können, verkürzten noch auf 11:14.

Nach Wiederanpfiff fiel das Team aus dem Sachsenwald aber zurück in den alten Trott. Einzig Clauß bewahrte den TuS mit drei tollen Paraden vor einem höheren Rückstand.

Dank der lautstarken Unterstützung der Fans erwachten die Gastgeberinnen wieder aus ihrer "Erstarrung" (Brodeßer), kämpften um den Anschluss. Nach Foul an Juliane Pörnig verwandelte Westphal einen Siebenmeter zum 14:15 (34.). Doch es schien, als wäre das Brodeßer-Team nicht in der Lage, die Konzentration über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten. So war es der Übungsleiter, der kurz darauf, sich die Haare raufend, erstarrte. Zehn Minuten später lag seine Auswahl bereits wieder mit sechs Toren zurück (16:22, 44.). Und trotz des Schlussspurts sollte es nicht mehr zum Punktgewinn reichen.

TuS-Tore: Franke (9), Westphal (7/2), Pörnig (3/1), Schmenk, Meschede, Tode (je 2), Dehms, Seidel (je 1).

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