Bergedorf. Eine Kamera-Drohne für 39,99 Euro? Bei Aldi gibt es das Spielzeug seit gestern und in vielen Filialen war der Octocopter am Vormittag ausverkauft.
Für den Preis darf der Kunde nicht zu viel erwarten. Die Drohne ist federleicht und besteht komplett aus Plastik. Einen zweiten Satz Rotorblätter gibt es dazu, falls der Pilot eine Bruchlandung hinlegt. Gesteuert wird das Gerät über eine Fernbedienung mit Joysticks wie bei einem Modellauto. Die vier benötigten AA-Batterien liegen nicht bei.
Auch der in der Drohne eingebaute 3,7 Volt-Akku ist leer. So beginnt der Flugspaß frühestens nach 60 Minuten Ladezeit über USB-Kabel am PC. Die Gebrauchsanleitung ist ausführlich, die Bedienung vor dem ersten Start dennoch kompliziert, weil die Drohne erst einmal justiert werden muss. Dafür hat der Octocopter eine Rückflugautomatik, falls der Pilot sein Gerät aus den Augen verliert. Die Höhe wird mit dem linken Joystick reguliert, die Richtung mit dem rechten. Der Hersteller weist ausdrücklich darauf hin, dass der Pilot nicht jünger als 14 Jahre sein und Flugerfahrung mit Modellflugzeugen haben sollte. Eine sinnvolle Forderung: Bei ersten Flugtests in unserer Redaktion lässt sich das Gerät nur schwer steuern, knallt mehrfach gegen die Decke. Immerhin: Diverse Abstürze übersteht unsere Drohne ohne große Schäden.
Wer mit seinem neuen Spielzeug aber nach draußen will, muss viele Vorschriften beachten. „Auch eine 40-Euro-Drohne gilt nach dem Luftverkehrsgesetz als unbemanntes Luftfahrzeug“, erklärt Christoph Bach vom Bundesverband Copter Piloten (BVCP): „Wer draußen fliegt, braucht eine spezielle Haftpflichtversicherung, die private Haftpflicht reicht für Drohnen nicht aus.“ So koste der Jahresbeitrag schnell mehr, als die Anschaffung des Aldi-Copters. Zudem gebe es ortsabhängig Restriktionen. In Hamburg etwa dürfen Hobbypiloten maximal 30 Meter hoch fliegen, aber nicht rund um Flugplätze oder in Naturschutzgebieten.
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