Lohbrügge. Fünf neue Geschichtstafeln haben Kultur- & Geschichtskontor sowie die Geschichts-AG gestern feierlich der Öffentlichkeit vorgestellt. Für Hans Jörg Siemers wurde es ein Wiedersehen mit seinen eigenen Wurzeln. „Das berührt mich sehr, dass unser altes Haus zu sehen ist. Hier habe ich früher Fußball gespielt“, erzählte der 74-Jährige.
Der Hof der Familie Siemers stand dort, wo heute der Binnenfeldredder auf die Leuschnerstraße trifft. Neben der neuen Geschichtstafel erinnert eine Gruppe von sechs großen Linden an die sechs Höfe, die einst den Dorfkern von Lohbrügge prägten. Siemers Großvater, der sein Geld mit einer Ziegelei verdient hatte, kaufte 1961, als das riesige Wohnbauprojekt Lohbrügge-Nord startete, Ländereien in Schmilau (Kreis Herzogtum Lauenburg). Dort lebt die Familie bis heute. „Ich finde es wunderschön, dass hier die Erinnerung wach gehalten wird“, sagte Siemers.
Neben dem alten Dorfkern gibt es jetzt zwei weitere Info-Tafeln am Binnenfeldredder: Vor dem Einkaufszentrum und an der Ecke Habermannstraße. Dazu kommt eine Tafel an der Plettenbergstraße (Grünes Zentrum) sowie vor der Bushaltestelle Am Langberg (Boberg). „Immer wieder bleiben Menschen stehen und lesen“, zeigte sich Michael Schütze, Vorsitzender des Stadtteilvereins, erfreut. Das Konzept der Tafeln gehe vor allem auf, weil sie weniger eine hochtrabend „akademische Auseinandersetzung“, sondern gut zusammengefasste Informationen bieten. Selbst für Menschen, die schon jahrelang in Lohbrügge leben, sei das interessant, bestätigte Bezirksamtsleiter Arne Dornquast.
13 solcher Tafeln gibt es damit bereits im Stadtteil. Interessierte können alle am Sonntag, 26. Juni, bei einer etwa zwölf Kilometer langen Radtour erkunden. Um 14 Uhr trifft sich die Gruppe am Marktkauf-Center.
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