Öffentlicher Nahverkehr

VHH kaufen zwei Gelenkbusse mit Ökostrom-Antrieb

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Thomas Voigt
Die ersten Ökostrom-Gelenkbusse der VHH sollen im März 2016 durch die Hansestadt rollen.

Die ersten Ökostrom-Gelenkbusse der VHH sollen im März 2016 durch die Hansestadt rollen.

Foto: VHH

Hamburg/Bergedorf. Zwischen Stellingen und Moorfleet werden ab März 2016 Hamburgs erste 18-Meter-Gelenkbusse mit Stromantrieb rollen.

Hamburg/Bergedorf. Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) rollen zielstrebig auf eine ökologisch intakte Zukunft zu. Seit dem Herbst 2014 fährt auf der Blankeneser Ringlinie zwischen S-Bahnhof und Elbe ein komplett batterieelektrisch betriebener Kleinbus. „Unsere Erfahrungen mit diesem Fahrzeug sind durchweg gut“, erklärte VHH-Vorstandssprecher Dr. Thomas Becker gestern bei der jährlichen Bilanzpressekonferenz des Verkehrsunternehmens. „Der Bus schafft mehr als 20 Prozent Steigung, auch wenn die zwölf Sitz- und 27 Stehplätze besetzt sind, und verbraucht auf jeder 5,6 Kilometer langen Rundfahrt nur drei Prozent seiner Ökostrom-Akkuladung.“ Fürs Aufladen braucht der E-Bus tagsüber nicht mehr Zeit als ein herkömmlicher Dieselbus zum Tanken, ebenso wenig für andere Wartungsarbeiten.

Doppelt so teuer wie ein Diesel-Bus

Die guten Erfahrungen haben die VHH nun bewogen, im kommenden Jahr zwei 18 Meter lange Gelenkbusse mit Elektroantrieb anzuschaffen. Gebaut werden sie in Belgien, da deutsche Hersteller laut Becker nicht das passende Produkt im Sortiment haben. Sie werden ab März und ab Juni 2016 auf der Metrobuslinie 3 zwischen den Stellingen und der Endstation Tiefstack bei Moorfleet eingesetzt. Seinem erklärten Ziel, ab dem Jahr 2020 nur noch emissionsfreie Busse zu bestellen – etwa 50 sind es pro Jahr –, ist das Unternehmen damit einen Schritt näher gekommen. „Derzeit sind allerdings die Anschaffungskosten noch doppelt so hoch wie bei einem Dieselbus“, gibt VHH-Vorstand Toralf Müller zu bedenken. „Wir hoffen sehr, dass die Hersteller bei höheren Stückzahlen in den kommenden Jahren die Preise spürbar senken können.“

Hoffen auf Glinde-Ausschreibung

Mit 108,4 Millionen Euro haben die VHH 2014 den Umsatz des Vorjahres erreicht. Der Kostendeckungsgrad des Betriebs liegt bei 88,8 Prozent, den Rest zahlen Hamburgs Steuerzahler. Die Zahl der beförderten Fahrgäste sank leicht von 107,0 Millionen im Jahr 2013 auf 105,9 Millionen. In Hamburg stiegen die Fahrgastzahlen um 0,6 Prozent an, im Umland sanken sie entsprechend. Als Erfolg im vergangenen Jahr verbucht der Vorstand den erneuten Gewinn der Ausschreibung für das Busnetz in Ahrensburg für 2015 bis 2025. Noch in diesem Jahr wird das Busnetz in Südstormarn mit dem Knotenpunkt Glinde ausgeschrieben, wo die VHH etwa 80 Mitarbeiter beschäftigen. Thomas Becker: „Wir hoffen auf den Zuschlag für die Jahre 2017 bis 2027.“

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