Containerdörfer

Drei weitere Unterkünfte für Flüchtlinge in Bergedorf

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Foto: Heyen, Thomas

Bergedorf. Die Sozialbehörde prüft weitere Standorte für die Unterbringung von Flüchtlingen. Das derzeit für 380 Bewohner geplante Containerdorf an der Brookkehre könnte auf 680 Plätze erweitert werden. Zudem sind zwei Flächen am Mittleren Landweg im Gespräch.

Die Zahlen sind dramatisch: Etwa 7700 weitere Flüchtlinge werden wohl in diesem Jahr in Hamburg Schutz suchen, so hat es die Behörde überschlagen. Und wieder werden Tausende Unterkunftsplätze fehlen: Weil neue Standorte zwar derzeit geplant werden, andere befristete aber aufgegeben werden müssen, fehlen etwa 2600 Unterkünfte.

Mit den 1500 Menschen in Zentralen Erstaufnahmen, die längst Anrecht auf eine reguläre Unterkunft hätten, summieren sich die fehlenden Plätze auf etwa 4000, rechnete Bergedorfs Bezirksamtsleiter Arne Dornquast jetzt dem Hauptausschuss vor. Die Sozialbehörde hat deshalb eine Liste möglicher neuer Standorte auch in Bergedorf erstellt.

Drei neue Standorte werden diskutiert

„Die Größenordnungen am Mittleren Landweg sind noch nicht spezifiziert“, stellte Dornquast fest. Zum einen handelt es sich um eine Fläche Höhe Hausnummer 166/168 (gegenüber Spielplatz), zum anderen um ein Areal südlich der Hausnummer 85. Vor allem das zweite Areal ist noch durch Pacht belegt, liegt zudem recht tief, sodass Dornquast nicht glaubt, „dass das 2015 etwas werden kann“.

Außerdem im Gespräch: Die noch freie Fläche neben dem neuen Containerdorf, das derzeit an der Brookkehre entsteht und dessen 380 Bewohner nächsten Monat einziehen sollen. 250 weitere Flüchtlinge könnten nebenan untergebracht werden. Zudem könnte ein weiteres Modul mit Platz für 50 Menschen auf dem bereits bebauten Areal errichtet werden.

Bezirk präferiert Wohnungen statt Containerdörfer

Doch ein zusätzliches Containerdorf neben dem jetzigen wünscht sich die Bergedorfer Politik ganz entschieden nicht: Sie hatte die Verwaltung bereits Ende 2014 beauftragt, Wohnungsbau in dem Gewerbegebiet prüfen zu lassen. So könnten Flüchtlinge in festen Häusern untergebracht werden statt in Containern. Der Wohnungsbau habe auch über diese Nutzung hinaus Bestand. Doch weil bisher nichts konkret ist, hat die Sozialbehörde nun ein Auge auf die städtische Fläche geworfen.

Bergedorf hofft aber, ein Containerdorf noch abwenden zu können. Denn: „Es gibt einen Investor, der dort Wohnungen bauen würde“, stellte Dornquast fest. Von der Vergabe des Grundstücks bis zum Einzug würden wohl nur etwa zwei Jahre vergehen. Nun müsse aber die Behörde entscheiden: Denn im Falle des Wohnungsbaus stünde das Areal erst deutlich später als Unterkunft zur Verfügung.

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( cr )

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