Viereinhalb Jahre lang wurde Tim (Name geändert) von einer Fachkraft des Rauhen Hauses in die Schule begleitet. Er hat das Asperger-Syndrom, eine Form von Autismus. „Das hat super funktioniert. Die beiden hatten ein enges Vertrauensverhältnis“, sagt Tims Mutter, die namentlich nicht genannt werden möchte, um ihren Jungen zu schützen. Doch Ende des vergangenen Schuljahres habe das Regionale Bildungs- und Beratungszentrum (ReBBZ) in Bergedorf ihr mitgeteilt, dass der Begleiter dieses Trägers zu teuer sei. Ein Ersatz sollte umgehend gesucht werden, versprach das Zentrum.
Doch am Mittwoch – einen Tag vor Schulbeginn! – bat die Stadtteilschule Tims Mutter zu einem Gespräch und teilte ihr mit, dass kein Begleiter gefunden worden sei. „Das ist ein Desaster. Es kann doch nicht sein, dass das ReBBZ es nicht schafft, innerhalb von knapp zwei Monaten einen geeigneten Begleiter zu finden“, prangert die Mutter an. Während die Schule gestern zu keiner Stellungnahme bereit war und sich auch das ReBBZ in Schweigen hüllt, versucht Peter Albrecht, Sprecher der Schulbehörde, die Situation zu beschwichtigen. „Die Sommerzeit ist auch Urlaubszeit für Träger, daher ist es zu gewissen Verzögerungen gekommen“, gesteht er.
Ob Tim trotz Schulpflicht nun zu Hause bleiben muss, und weshalb sein Fall kein Einzelfall ist, lesen Sie in der Printausgabe der Bergedorfer Zeitung / Lauenburgische Landeszeitung vom Freitag, 22. August. E-Paper / Abo.
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