Allermöhe. Leuchtend violett blühen die Auberginen aktuell auf dem Feld des Marschländer Gemüsehofs am Allermöher Deich. Die distelartige, kräftige Kulturpflanze gehört bei Gemüsegärtner Peter Meyer zu den letzten Sorten, die auf dem Familienbetrieb zum Finale der Erntesaison reif werden. Auch Gurken, Kürbis, verschiedene Kohlsorten, Paprika oder Salate können geerntet werden. Wie die Pflanzen wachsen und aussehen, bevor sie geerntet und zum Verkauf auf den Wochenmarkt in Bergedorf und Lohbrügge gebracht werden, können sich Gäste am Wochenende 9. und 10. September ansehen. Denn dann sind Peter Meyer und Partnerin Nicole von Pein erstmals Teil von „Querbeet“.
Unter diesem Namen haben sich vor gut vier Jahren zahlreiche Betriebe aus den Vier- und Marschlanden zusammengeschlossen, um gemeinsam Besucherinnen und Besucher ins Landgebiet zu locken und die Region bekannter zu machen. Zwei bis drei Mal im Jahr organisieren sie seitdem Aktionswochenenden, an denen ein vielfältiges Programm geboten wird.
Querbeet durchs Landgebiet: Aktionswochenende an 13 Orten
Dieses Mal stehen die Tage unter dem Motto „Hamburg ländlich!“. „Wir möchten noch mehr Hamburger ins Landgebiet ziehen“, erklärt Jan-Hendrik Langeloh, Chef vom Milchhof Reitbrook, der im vergangenen Jahr die Koordination von „Querbeet“ übernommen hat. Denn auch wenn Corona den Vier- und Marschlanden bestimmt noch einen Schub in Sachen Bekanntheit gebracht habe, würden sie hinter dem Alten Land noch immer hinten anstehen, ist Langeloh überzeugt.
Sich als Gemeinschaft und Region zu präsentieren, habe sich bewährt, betont Jan-Hendrik Langeloh, der einen von nur zehn Vorzugsmilchbetrieben in Deutschland bewirtschaftet. Er selbst genießt es an solchen Tagen, eine Rückmeldung von Besuchern zu bekommen. Dabei würde es sowohl kritische Nachfragen zur Tierhaltung, aber auch viel positive Rückmeldungen zur Arbeit geben. 180 Milchkühe hält Langeloh, der den direkten Austausch mit den Besuchern schätzt, auf seinem Hof.
Hausgemachte Kürbissuppe und Pommes aus der roten „Laura“
Das wollen auch Nicole von Pein und Peter Meyer erleben, der den Betrieb seiner Familie am Allermöher Deich 339 in der vierten Generation betreibt. Am Sonnabend, 9. September, ist die Gärtnerei von 10 bis 16 Uhr und am Sonntag von 11 bis 15 Uhr für Besucher geöffnet. Sie können dann „hinter die Kulissen gucken“, sagt Nicole von Pein. An beiden Tagen führt Gemüsegärtner Peter Meyer über den Acker und durch die Gewächshäuser und Folientunnel. Die Führungen sollen an beiden Tagen gegen 12 und 14 Uhr starten. Dazu gibt es Kaffee, Kuchen sowie hausgemachte Kürbissuppe und Pommes – „aus der roten Kartoffel Laura“, verrät Nicole von Pein.
An insgesamt 13 verschiedenen Orten wird am Wochenende bei „Querbeet“ Programm geboten, darunter Gärtnereien, Höfe und Gastronomie. Aber auch das Hospiz am Deich gehört wieder zu den Teilnehmern. Das Hospiz, das in der alten Schule am Allermöher Deich 445 entstanden ist, hat im April diesen Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, die Einrichtung bei Führungen kennenzulernen und mit dem Team über ihre Arbeit ins Gespräch zu kommen. Dazu gibt es Kaffee und Kuchen auf der Terrasse vor dem neuen Anbau, der die Küche und das Wohn- und Esszimmer des Hospizes beherbergt. Von dort aus kann man auch sehen, welche Fortschritte der Hospizgarten macht.
Wildpflanzenspaziergang und Kosmetik aus der Natur
Neben dem Hof „Marschländer Gemüse“ von Peter Meyer geht es auch bei den Ackerperlen um Frisches vom Feld. In der kleinen Bio-Gärtnerei von Petra Schild in Spadenland (Hofschläger Deich/In der Weide) startet am Sonnabend, 13.30 Uhr, ein Wildpflanzenspaziergang mit Andrea Porps. Anschließend ist die Gärtnerei geöffnet, gibt es Biogemüse, selbst gebackenen Kuchen, Kaffee oder Tee. Bei Gärtner Axel Sannmann kann Sonntag, 12 bis 17 Uhr, Gemüse selbst geerntet und die Gärtnerei am Ochsenwerder Elbdeich 195 besichtigt werden. Zudem ist Birgit Heitmann mit dabei und wird unter dem Motto „Vom Beet auf die Haut“ zu Naturkosmetik referieren.
Die Gärtnerei Sannmann am Ochsenwerder Norderdeich 50 ist am Sonnabend von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Um 13 und 15 Uhr gibt es Führungen durch den Demeter-Betrieb. Um 11.30 Uhr berichtet Wildpflanzenberaterin Andrea Porps über „wilde Vitaminbomben“.
Führung durch den Kuhstall oder ab ins Paddelboot
Viel Programm bietet der Milchhof Reitbrook, der an beiden Tagen von 13 bis 17 Uhr geöffnet ist. Dort gibt es Führungen durch die Ställe und Christines Café ist geöffnet. An verschiedenen Ständen geht es um Imkerei, naturverbundene Gesundheit, handgemachte Kinderkleidung, Kräutersaft oder Wachteleier. Ebenso ist Marion Meier mit ihrem Kanu-Verleih „paddel meier“ (Heinrich-Osterath-Straße 256) an beiden Tagen, jeweils 10 bis 18 Uhr, dabei. Und auch ihre Schwester Tina Meier öffnet an der Adresse am Aktionswochenende ihre Yoga Oase.
Die Teilnehmer aus der Gastronomie verteilen sich quer über das Landgebiet: Ganz im Westen serviert Anja Schwormstedt ihren Gästen an beiden Tagen von 12 bis 21 Uhr im Fährhaus Tatenberg (Tatenberger Deich 162) warme Speisen wie Schnitzel, Steak oder Schollenfilet. Ganz am östlichen Rand des Landgebiets bewirten Tatiana und Stefan Timmann Gäste jeweils von 10 bis 18 Uhr im Haus Anna Elbe (Altengammer Hauptdeich 82).
Livemusik im historischen Haus und am Strand
Im Café gibt es an beiden Tagen Frühstück sowie Kuchen und Torten. Fotografin Andrea Lang präsentiert dort eine Fotoausstellung zum Thema „Altes Handwerk und Traditionsberufe“ sowie ihr Vier- und Marschlande Memory, genannt VuMory. Am Sonntag gibt es im Haus Anna Elbe um 15 Uhr ein Konzert „Kammerflimmern“ und Führungen zum Tag des offenen Denkmals durch das historische Reetdachhaus.
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Frühstück (9 bis 13 Uhr) sowie Kaffee und Kuchen (13 bis 18 Uhr) wird auch in Kirchwerder bei Claudia Streiber in ihrem Café Molina (Kirchwerder Mühlendamm 75a) und in Neuengamme bei Margret Lang serviert. Ihr Café Vierlanden und die Dinkelbackstube (Neuengammer Hausdeich 471) sind geöffnet am Sonntag von 14 bis 18 Uhr. Um 14 Uhr startet Andrea Porps von dort aus zur Wildpflanzenführung. Bei Susanne und Anna Wilke von „Robin am See“ gibt es am Sonnabend, 15 Uhr, ein Bier-Tasting der Vierländer Brauerei sowie Livemusik mit Schlagerska. Am Sonntag beginnt um 15 Uhr der Slam am See. Die Strandbude am Eichbaumsee (Moorfleeter Deich 283) ist an beiden Tagen von 13 bis 18 Uhr geöffnet.
Weitere Infos zu Teilnehmern und Programm im Internet: www.vum-querbeet.de.
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