Brunsbüttel (dpa/lno). Beim Abbau des ausgedienten Atomkraftwerks in Brunsbüttel hat ein neues Großprojekt begonnen. Die rund 1000 Tonnen schwere Vorwärmerbühne soll zerlegt und abgefahren werden, teilte der Betreiber Vattenfall zu einem Termin vor Ort am Dienstag mit.
In dem Anlagenteil wurde das sogenannte Speisewasser vorgewärmt, bevor es in den Reaktordruckbehälter zur Dampferzeugung geführt wurde. Die Vorwärmung erhöhte den Wirkungsgrad der Anlage.
Die Arbeiten hatten am 18. September begonnen und sollen voraussichtlich bis zum nächsten Herbst dauern. Ziel des Abbaus der fast 800 Quadratmeter großen Vorwärmerbühne sei auch, Platz für weitere Arbeiten zu schaffen.
Beim Rückbau des Kraftwerks fallen nach Angaben des Unternehmens insgesamt rund 300.000 Tonnen Material an. Der überwiegende Teil von rund 246.500 Tonnen Bauschutt und 21 000 Tonnen Metall soll in den konventionellen Stoffkreislauf zurückgegeben werden.
Mehr als 23.500 Tonnen Material müssen aber deponiert werden. Darunter seien 16.800 Tonnen Beton aus dem Kontrollbereich des Kraftwerks, 390 Tonnen Dämm- und Dichtungsmaterial, 4000 Tonnen Aushub und 400 Tonnen Eternitplatten. Außerdem sollen Brandschutztüren, asbesthaltige Materialien und Beton mit schadstoffhaltigen Beschichtungen deponiert werden. Bis zu 9000 Tonnen radioaktiver Abfall soll bis 2033 ins Endlager Schacht Konrad und in das zukünftige Endlager für Brennelemente kommen.
Der Rückbau des Atomkraftwerks Brunsbüttel hatte Ende 2018 begonnen. Das Kraftwerk war 1977 in Betrieb gegangen und hatte bis 2007 Strom produziert. Es hatte eine Leistung von 771 Megawatt. Das entspricht der installierten Leistung von 154 Windrädern mit je 5 Megawatt.
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