Boberger Niederung

Dioxin-Sanierung: Bäume in Naturschutzgebiet werden gefällt

Die Sonne scheint durch einen Wald.

Die Sonne scheint durch einen Wald.

Foto: Matthias Bein/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild

Zur Sanierung einer Dioxin-belasteten Fläche im Naturschutzgebiet Boberger Niederung hat die Hamburger Umweltbehörde mit dem Fällen von Bäumen begonnen. Bis Mitte nächsten Jahres soll der Boden auf einer Fläche von 1,6 Hektar ausgetauscht werden, teilte die Behörde am Montag mit. Die Einrichtung einer Baustelle und einer Baustraße könnten weitere Baumfällungen erfordern. Die geschredderten Stämme und Tothölzer sollen in Containern abtransportiert werden.

Hamburg (dpa/lno). Zur Sanierung einer Dioxin-belasteten Fläche im Naturschutzgebiet Boberger Niederung hat die Hamburger Umweltbehörde mit dem Fällen von Bäumen begonnen. Bis Mitte nächsten Jahres soll der Boden auf einer Fläche von 1,6 Hektar ausgetauscht werden, teilte die Behörde am Montag mit. Die Einrichtung einer Baustelle und einer Baustraße könnten weitere Baumfällungen erfordern. Die geschredderten Stämme und Tothölzer sollen in Containern abtransportiert werden.

Die Fällarbeiten müssen bis Ende Oktober abgeschlossen sein, damit Fledermäuse vor Beginn der Überwinterung ihre Baumquartiere noch verlassen können. Die Behörde stellt den Tieren Ausweichquartiere zur Verfügung. Es seien bereits 100 Fledermauskästen aufgehängt worden.

Das Umweltgift war 2018 in einer routinemäßig entnommenen Bodenprobe entdeckt worden. Die Behörde vermutete, dass es aus der Pflanzenschutzmittelproduktion stammt. Der Grenzwert wurde teilweise um das 700-fache überschritten. Der Bereich im Norden des Naturschutzgebiets im Stadtteil Lohbrügge war nach dem Fund abgesperrt worden. Umfangreiche Untersuchungen hatten ergeben, dass das Dioxin bis rund einen Meter unter der Oberfläche nachweisbar ist.

Dioxine entstehen nach Angaben des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit meist als unerwünschte Nebenprodukte bei Verbrennungsprozessen in der Industrie, aber auch im Hausbrand. Die durch einen Chemieunfall in Seveso bei Mailand (1976) bekannt gewordenen Giftstoffe gelten als krebserregend und können die Entwicklung von ungeborenen Kindern und Säuglingen stören.

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( © dpa-infocom, dpa:230918-99-237726/2 (dpa) )