Ja, der Tod gehört zum Leben. Bei Julia Kreuch aber sogar zum Alltag. Denn die 40-Jährige ist eine der wenigen Bestatterinnen in Hamburg. Wobei das Team im Lotsenhaus Altona, in dem die gebürtige Oberfränkin seit Januar 2022 in Vollzeit arbeitet, tatsächlich fast ausschließlich weiblich ist. „Manche Witwe sagt zu uns: Hier bin ich richtig. Umgeben von so vielen Frauen hätte sich mein Mann sehr wohlgefühlt“, sagt die Wahlhamburgerin, die in St. Georg lebt, lachend.
Überhaupt habe sie noch nie zuvor in ihrem Berufsleben so viel Wertschätzung erfahren. Und Julia Kreuch, die in Konstanz Deutsche Literatur und Geschichte studiert hat, war schon in vielen Branchen tätig: In Shanghai hat sie für die Friedrich-Ebert-Stiftung gearbeitet, ehe sie in Zürich bei einer Agentur anheuerte. Vor acht Jahren kam sie an die Elbe, fing im Vertrieb bei Xing an. Doch der (deutsche) Umgang mit Trauer habe sie immer schon beschäftigt. „Wir verdrängen zu oft. Meine Schwägerin kommt aus Mexiko, und dort wird der Tod als Teil des Lebens umarmt.“ Die nächste Reise mit Lebenspartner Mats führt folglich nach ... Mexiko.
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