Hamburg. Messehallen: Vorbereitungen auf Ankunft von Kriegsflüchtlingen +++ 30.000 Hamburger zeigen Solidarität bei Friedensdemo +++

Mit dem Angriff auf Europas größtes Atomkraftwerk Saporischschja hat der russische Krieg gegen die Ukraine eine neue Dimension der Bedrohung erreicht. Zugleich fordern schwere Kämpfe und Bombenangriffe auch unter Zivilisten immer mehr Opfer. Der Westen ist erschüttert, und die Proteste gegen Putins Eroberungswahn lassen nicht ab: Bei einer Friedensdemo in Hamburg sind mehrere Zehntausend Menschen auf die Straßen gegangen und haben lautstark ihre Solidarität ausgedrückt.

Zu der Demonstration hatte die Ukrainische Diaspora aufgerufen. Unterstützt wurde sie von vielen Jugendorganisationen, Parteien, Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Die Reaktionen zum Krieg gegen die Ukraine aus Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur und Politik dokumentiert das Abendblatt an dieser Stelle.

Messehallen: Vorbereitungen wachsende Zahl von Kriegsflüchtlingen

Ab Montag sollen bis zu 950 Geflüchtete aus dem Kriegsgebiet Ukraine in den Hamburger Messehallen zeitweise Unterkunft finden: Die Vorbereitungen dafür haben am Sonnabend begonnen. Kräfte des Roten Kreuzes, das das Übergangsquartier betreibt, trafen am Abend an den Messehallen ein und begannen mit dem Aufbau.

Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes beginnen mit dem Aufbau der Geflüchtetenunterkunft in den Hamburger Messehallen.
Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes beginnen mit dem Aufbau der Geflüchtetenunterkunft in den Hamburger Messehallen. © TV Newskontor

Gleichzeitig treffen immer mehr Geflüchtete aus der Ukraine in Hamburg ein. Auch noch spät am Sonnabend kamen Menschen mit dem Zug am Hauptbahnhof an. Schon zuvor hatte die Stadt auf ihrer Informationsseite zur Ukraine darauf hingewiesen, dass es am Ankunftszentrum zu langen Wartezeiten komme. Deswegen sollten "Schutzsuchende, die privat unterkommen und nicht durch Behörden untergebracht werden müssen" sich erst in den kommenden Tagen im Ankunftszentrum anmelden.

Auch noch spät am Sonnabend kommen weitere Geflüchtete aus der Ukraine in Hamburg an – wie hier am Hauptbahnhof.
Auch noch spät am Sonnabend kommen weitere Geflüchtete aus der Ukraine in Hamburg an – wie hier am Hauptbahnhof. © Michael Arning

Tschentscher: "Hamburg steht fest an der Seite der Ukraine"

Auch Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat an der Friedensdemo am Sonnabend teilgenommen. Er bilanzierte den Umzug mit rund 30.000 Teilnehmern via Twitter, dieser sei "ein starkes Zeichen für die Solidarität mit den Menschen in der Ukraine". Tschentscher, der zusammen mit der ukrainischen Generalkonsulin Iryna Tybinka an der Demonstration teilnahm, versicherte dem von Russland angegriffenen Land und seinen Bürgern: "Hamburg steht fest an der Seite der Ukraine."

Tschentscher traf während der Friedensdemo auch auf Natalia Klitschko und übermittelte zudem "solidarische Grüße" an alle Menschen in der Ukraine und "persönlich an Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew!"

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Friedensdemo in Hamburg endet vor Konsulat der Ukraine

30.000 Menschen waren es laut Polizei in der Spitze, die sich am Sonnabend am Jungfernstieg in Hamburg zu einer Friedensdemo versammelt haben. Zu der Demo unter dem Motto "Frieden in der Ukraine – Sicherheit in Europa" hatte ein breites Bündnis aus Parteien und Verbänden aufgerufen.

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Nach der Kundgebung mit Reden von Natalia Klitschko, der ukrainischen Generalkonsulin Irina Tybinka und einigen Politikerinnen hatte sich der Protestzug in Richtung Außenalster in Bewegung gesetzt. Vor dem ukrainischen Generalkonsulat am Mundsburger Damm legten viele Menschen Blumen nieder. Immer wieder skandierten die Demonstranten „Stoppt den Krieg!“.

Klitschko-Brüder appellieren an geistliche Oberhäupter

Während seine Frau Natalia in Hamburg gegen den russischen Angriffskrieg demonstriert, meldet sich Kiews Bürgermeister und Ex-Boxweltmeister Vitali Klitschko zusammen mit seinem Bruder Wladimir via Twitter aus der Ukraine. "Das Drama in der Ukraine hinterfragt den Begriff der Menschlichkeit", sagt Wladimir Klitschko neben seinem Bruder stehend. Er appelliert an alle spritituellen und geistlichen Oberhäupter, sich unabhängig von ihrer Herkunft und Religion für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen. "Lasst uns Kiew zur Hauptstadt von Menschlichkeit, Spiritualität und Frieden machen", sagt Wladimir Klitschko.

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Dressel ruft zu Demo-Teilnahme auf: "Kommt alle dazu!"

Auch Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) nahm an der Friedensdemo für die Ukraine teil. "Hamburg steht solidarisch an der Seite der Ukraine!", schrieb der Politiker bei Twitter. "Beeindruckende Demonstration startet in der City, kommt alle dazu!", appellierte er.

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Polizei korrigiert Zahl der Menschen bei Friedensdemo

Vor dem ukrainischen Generalkonsulat am Mundsburger Damm angekommen, legten die Demonstranten Blumen ab.
Vor dem ukrainischen Generalkonsulat am Mundsburger Damm angekommen, legten die Demonstranten Blumen ab. © Johanna Wagner

Nachdem die Polizei zunächst von etwa 30.000 Demonstranten ausgegangen war, hat sie die vorläufige Teilnehmerzahl im Verlauf des Nachmittags herunterkorrigiert. Es seien jetzt etwas mehr als 20.000 Menschen, die bei der Friedensdemo für die Ukraine in der Hamburger Innenstadt auf der Straße seien, sagte ein Beamter dem Abendblatt. Die Demo hat mit einer Kundgebung am Jungfernstieg gestartet und hat sich dann in Richtung Außenalster in Bewegung gesetzt. Vor dem ukrainischen Generalkonsulat am Mundsburger Damm legten viele Menschen Blumen nieder. Immer wieder skandieren die Demonstranten „Stoppt den Krieg!“.

Abendblatt-Titelseite zur Ukraine als Demo-Plakat

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Am Montag hatte das Hamburger Abendblatt die Farben der Ukraine auf seine Titelseite gelegt, versehen mit einem Zitat von Willy Brandt: "Der Frieden ist nicht alles, aber alles ist ohne den Frieden nichts." Demonstranten haben aus der Titelseite ein Plakat gemacht. Uns gefällt's!

Demonstrantin bangt um ihre Familie in der Ukraine

Olena Yefimenko lebt seit 8 Jahren in Deutschland. Ihre Familie ist noch in der Ukraine.
Olena Yefimenko lebt seit 8 Jahren in Deutschland. Ihre Familie ist noch in der Ukraine. © Johanna Wagner

Olena Yefimenko lebt seit 8 Jahren in Deutschland. Ihre Familie ist noch in der Ukraine, in der Mitte des Landes. Unter anderem Eltern, Bruder und seine 5 Kinder. Insgesamt sind es zehn Personen. „Wenn sie fliehen, dann zusammen.“ Ihr hilft es, die Solidarität in Hamburg und der Welt zu erleben. „Erst konnte ich nicht schlafen. Seit ich auf die Straße gehe, fühle ich mich besser.“ Sie hofft, so die internationale Politik zum Handeln zu bewegen. „Das ist unsere letzte Chance“ Ob und wann ihre Familie das Land verlassen kann, weiß sie nicht.

Schulfreunde "hassen und töten sich wegen eines Verrückten"

Yuliya Vudvudyak wuchs auf der Krim auf. In Hamburg demonstriert sich gegen Putins Krieg gegen die Ukraine.
Yuliya Vudvudyak wuchs auf der Krim auf. In Hamburg demonstriert sich gegen Putins Krieg gegen die Ukraine. © Christoph Heinemann

Yuliya Vudvudyak wuchs auf der Krim auf und kam bereits 2007 nach Hamburg. "Ich hatte bis zuletzt Hoffnung, dass der Krieg verhindert werden kann", sagt sie. Besonders schlimm sei nun, dass viele ihrer Schulfreunde in dem Krieg auf verschiedenen Seiten kämpften. "Sie hassen und töten sich plötzlich wegen des Befehls eines Verrückten." Ihr Freund Raffael Rimpf trägt ein Schild, auf dem steht: "Stoppt den Befehl zu töten"

30.000 Menschen bei Friedensdemo in Hamburg

Eine Demonstrantin bei der Friedensdemo für die Ukraine in Hamburg.
Eine Demonstrantin bei der Friedensdemo für die Ukraine in Hamburg. © Roland Magunia

Noch bevor sich der Proteszug gegen 13 Uhr in Bewegung setzte, nahm die Polizei eine erste Schätzung der Teilnehmerzahl vor: 30.000 Menschen hatten sich bis zum Mittag am Jungfernstieg eingefunden, um ihre Solidarität mit der Ukraine zu bekunden. Die Route, die wegen des großen Zulaufs auf Anweisung der Polizei geändert werden musste, führt nun vom Jungfernstieg über den Ballindamm, dann weiter über die Lombardsbrücke und zurück über die Kennedybrücke, dann an der Außenalster entlang bis zum Generalkonsulat der Ukraine am Mundsburger Damm.

Natalia Klitschko bittet Hamburger, "ihre Herzen zu öffnen"

Am Rednerpult zu Beginn der Friedensdemo auf dem Jungfernstieg kam auch Natalia Klitschko zu Wort: Die Ehefrau von Kiews Bürgermeister und Ex-Boxweltmeister Vitali Klitschko bezeichnet die Ukrainer als „Friedensvolk“. Niemand hätte gedacht, dass die Russen angreifen. Sie bittet die Hamburger „ihre Herzen zu öffnen“ und geflüchtete aufzunehmen.

Elisa Bas von „Fridays for Future“ forderte ebenfalls eine Abkehr von fossilen Brennstoffen. Sie warnte zudem davor, Flüchtlinge aus unterschiedlichen Ländern gegeneinander auszuspielen. Nach einer Rede der ukrainischen Generalkonsulin Iryna Tybinka wurde gemeinsam die ukrainische Nationalhymne gesungen.

Demo in Hamburg: Natalia Klitschko (r.) singt mit Iryna Tybinka (l.), Generalkonsulin der Ukraine in Hamburg, die ukrainische Nationalhymne vor der Europa Passage am Jungfernstieg.
Demo in Hamburg: Natalia Klitschko (r.) singt mit Iryna Tybinka (l.), Generalkonsulin der Ukraine in Hamburg, die ukrainische Nationalhymne vor der Europa Passage am Jungfernstieg. © dpa | Jonas Walzberg/

Auch Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) nahm an der Demonstration teil. Sie sei dankbar dafür, dass Demonstrationen möglich sind. Man müsse denen Kraft schenken, die diese Freiheit nicht hätten.

Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) erinnerte daran, dass auch in Russland Menschen für den Frieden auf die Straße gingen: „Putin ist nicht Russland.“ Hamburg heiße die Flüchtlinge aus der Ukraine willkommen. „Hamburg ist ein sicherer Hafen.“ Es sei notwendig, von Öl und Kohle aus Russland unabhängig zu werden. Klimaschutz sei damit auch ein Beitrag für die Sicherheit.

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Die evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs sagte, Leid und Tod bestimmten derzeit den Alltag in der Ukraine. Das Land sei „die blutende Wunde am Körper Europas“. Der Wahnsinn des Krieges müsse gestoppt werden. Zugleich warnte die stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende vor innerer Verhärtung. „Lasst nicht den Hass in euer Herz!“, appellierte sie.

Anna von Treuenfels (FDP) sagt „ein Diktator bedroht unsere Weltordnung.“ Sie prognostiziert dass mehr Völker gegen Diktatoren aufbegehren werden – „sie werden uns an ihrer Seite haben.“ sie fordert in diesem Zusammenhang Taiwan als demokratischen Staat anzuerkennen. „Sonst haben wir nichts gelernt“ und: „Kein Geld mehr an Russland - und raus aus der Abhängigkeit“

Demonstranten legen Schweigeminute für die Ukraine ein

Auch Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) war bei der Friedensdemo in Hamburg, neben ihm die ukrainische Generalkonsulin Irina Tybinka.
Auch Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) war bei der Friedensdemo in Hamburg, neben ihm die ukrainische Generalkonsulin Irina Tybinka. © Johanna Wagner

Auf Bitten der Generalkonsulin Irina Tybinka haben die Demonstranten eine Schweigeminute für die Opfer des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine eingelegt. "Dies ist der Kampf zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Totalitarismus und Demokratie, zwischen Sklaverei und Freiheit", sagte Tybinka und bedankte sich bei den Tausenden Menschen für ihre Solidarität mit dem osteuropäischen Land. Im Anschluss wurde die ukrainische Nationalhymne gespielt.

Polizei Hamburg ändert Demo-Route

Ukraine-Demo in Hamburg: Ein Teilnehmer hat ein Victory-Zeichen gebastelt.
Ukraine-Demo in Hamburg: Ein Teilnehmer hat ein Victory-Zeichen gebastelt. © Insa Gall

Der Hamburger Jungfernstieg füllt sich langsam. Julius Nebel, Sprecher der Grünen Jugend hofft auf 50.000 Besucher und „ein lautes Signal“. Offenbar müssen die Initiatoren kurzfristig die Route der Demo ändern. Grund sei laut Nebel eine Anweisung der Polizei. Wegen der erwarteten Menschenmenge soll die Demo auf breiteren Straßen laufen - und nicht mehr auf der Langen Reihe.

50.000 Teilnehmer bei Friedensdemo in Hamburg erwartet

Nachdem am Donnerstag bereits mehrere Zehntausend Hamburger gegen Putins Krieg demonstriert haben, werden am Sonnabend bei der Friedensdemo unter dem Motto "Frieden in der Ukraine – Sicherheit in Europa" in der Hamburger Innenstadt erneut viele Teilnehmer erwartet. Der Anmelder rechnet mit etwa 50.000 Demonstranten. „Wir halten die Zahl für durchaus realistisch“, sagt Polizeisprecherin Sandra Levgrün. Es sei aber schwierig, angesichts der dynamischen Entwicklung eine verlässliche Prognose abzugeben.

Friedensdemo für die Ukraine in Hamburg: Schon Donnerstag sind mehrere Zehntausend Menschen, darunter viele Schüler, gegen Putins Krieg auf die Straße gegegangen.
Friedensdemo für die Ukraine in Hamburg: Schon Donnerstag sind mehrere Zehntausend Menschen, darunter viele Schüler, gegen Putins Krieg auf die Straße gegegangen. © Funke Foto Services | Roland Magunia

Die Demonstration, zu der ein breites Bündnis aus Parteien und Verbänden aufruft, beginnt um 12 Uhr am Jungfernstieg und führt über den Hachmannplatz am Hauptbahnhof zum ukrainischen Generalkonsulat an der Außenalster. "Um einen sicheren Ablauf garantieren zu können, sollte die Anreise über den Hauptbahnhof sowie die Haltestellen Gänsemarkt und Stephansplatz stattfinden", baten Aktivisten von Fridays for Future, die den Protest mitveranstalten. Die Haltestelle Jungfernstieg dagegen sollen Teilnehmer am Sonnnabend meiden.

Außerdem würden noch Ordner gebraucht. Wer mithelfen möchte, kann schon um 11 Uhr zum Rathausmarkt kommen und sich dort melden. Bei der Kundgebung wird auch eine Rede von Natalia Klitschko erwartet. Die Ehefrau von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko war bereits bei der Großdemo am Donnerstag mitgelaufen und hatte am Freitagabend im NDR einen berührenden Auftritt.

Natalia Klitschko mit emotionalem Auftritt im NDR

Natalia Klitschko fiel es sichtlich schwer, am Freitagabend in der NDR Talkshow über das Leid in ihrer Heimat zu sprechen. Die Ehefrau von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete unter anderem, dass ihre Mutter noch immer in der Ukraine sei und das Angebot, zu ihr nach Deutschland zu kommen, abgelehnt habe. Um ihren Mann – so sagte sie – mache sie sich große Sorgen. Jeden Morgen schreibt die Wahl-Hamburgerin mit dem ehemaligen Box-Weltmeister, der ihr die dramatischen Eindrücke aus Kiew schildert.

Natalia Klitschko, die Frau von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko, war bei der überwiegend von Schülern genutzten Großdemo in Hamburg gegen den Krieg in der Ukraine.
Natalia Klitschko, die Frau von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko, war bei der überwiegend von Schülern genutzten Großdemo in Hamburg gegen den Krieg in der Ukraine. © Michael Arning

Darüber hinaus verriet Natalia Klitschko, dass sie in ihrem Haus in Hamburg eine Ukrainerin mit ihren beiden Kindern (19 und elf Jahre alt) aufgenommen hat. Zum Abschluss ihres TV-Auftritt sang sie im NDR-Studio in Lokstedt die ukrainische Nationalhymne und sagte: "Wir Ukrainer sind Kämpfer".

Zuvor hatte Natalia Klitschko bereits in der ARD-Sendung "WIR HELFEN – Gemeinsam für die Ukraine" Einblicke in ihr Seelenleben gewährt. "Mein Herz schlägt mit der Ukraine. Meine Freunde und Familie sind im Epizentrum", berichtete Natalia, die noch einmal deutlich machte, was ihr bei all dem Leid besonders wichtig ist. "Was Natalia am meisten am Herzen liegt? Dass die Ukraine "für uns alle kämpft. Für Freiheit in Europa." Daher fordert sie, dass die Menschen in Deutschland auf die Straße gehen und "nicht stumm werden. Nur zusammen können wir helfen."

HHLA bleibt trotz Einschränkungen durch Krieg in Ukraine gelassen

Der Logistikkonzern HHLA sieht derzeit keine großen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine. „Durch die vorübergehende Schließung des Terminals im Hafen von Odessa ist die HHLA nicht wesentlich in ihrer erfolgreichen Geschäftstätigkeit beeinträchtigt“, wurde Firmenchefin Angela Titzrath in einer am Freitagabend versandten Mitteilung zitiert. „Auch die von der EU verhängten Sanktionen haben nach aktueller Einschätzung nur in geringem Maße Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens.“

Die HHLA stehe auf einem soliden finanziellen Fundament. Der Anteil des vorübergehend geschlossenen Container-Terminals Odessa (CTO) am Umschlag, Umsatz und Ergebnis des Teilkonzerns Hafenlogistik habe im Geschäftsjahr 2020 jeweils im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich gelegen. Ein wesentlicher Teil der bislang getätigten Investitionen in Höhe von 170 Millionen Euro sei zudem bereits zum Geschäftsjahresende 2020 amortisiert gewesen.

Im Geschäftsjahr 2020 habe das bilanzielle Eigenkapital des CTO 44 Millionen Euro betragen. Davon wäre bei einer möglichen Inanspruchnahme der Bundesgarantien der größte Teil abgesichert.

Auch die Folgen der Einschränkungen auf die Containerterminals in Hamburg durch die EU-Sanktionen hält HHLA für überschaubar. Der Umschlag mit Fahrtgebiet Russland habe im Jahr 2020 rund drei Prozent des gesamten Containerumschlags von HHLA ausgemacht. Weitere Informationen zur Situation und zu möglichen finanziellen Auswirkungen auf das Unternehmen werden der Mitteilung zufolge mit Veröffentlichung des Konzernabschlusses am 24. März 2022 gegeben.

Hafen Hamburg: Greenpeace protestiert gegen Import russischer Kohle

Mit einer Aktion im Hamburger Hafen hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine gegen den Import russischer Kohle demonstriert. Aktivisten versahen den Kohlefrachter „Grand T“ am Freitagnachmittag mit dem Schriftzug „No coal no war“ (Keine Kohle, kein Krieg), wie Greenpeace mitteilte.

Mit motorisierten Schlauchboten waren die Aktivisten von Greenpeace auf der Elbe unterwegs.
Mit motorisierten Schlauchboten waren die Aktivisten von Greenpeace auf der Elbe unterwegs. © TV News Kontor

„Es kann nicht sein, dass Deutschland ungerührt weiter für Milliarden Euro Kohle aus Russland kauft, während zur gleichen Zeit in der Ukraine Menschen bei Putins Krieg sterben“, erklärte der Greenpeace-Energieeperte Karsten Smid laut Mitteilung. „Falls in einer galoppierenden Klimakrise noch irgendwer einen Grund für einen schnellen Ausstieg aus fossilen Energien braucht, dann liefert Putins Angriffskrieg einen nachdrücklichen.“

Greenpeace forderte die Bundesregierung auf, die Abhängigkeit Deutschlands und Europas von fossilen Energien so schnell wie möglich zu beenden. „Kohle, Öl und Gas verursachen Kriege, verstärken Konflikte und treiben uns tiefer in die Klimakrise“, sagte Smidt.

Immer mehr Kriegsflüchtlinge in Hamburg – Messehallen als Unterkunft

Seit Beginn der Kämpfe in der Ukraine sind bis zum Freitag 555 Kriegsflüchtlinge durch das Ankunftszentrum in Hamburg erfasst worden, wie die Innenbehörde auf Anfrage mitteilte. Seit Donnerstag haben sich demnach weitere 145 Menschen in der von der Behörde betriebenen Einrichtung im Bargkoppelweg 66a gemeldet.

Man habe das rund um die Uhr geöffnete Ankunftszentrum in Rahlstedt personell deutlich aufgestockt, teilte die Behörde weiter mit. In den kommenden Tagen werden mehr und mehr Vertriebene aus der Ukraine erwartet. Deswegen werde man zusätzlich Teile der Hamburger Messehallen öffnen, um auch dort Menschen kurzfristig unterbringen und von dort aus auf andere Unterkünfte verteilen zu können. Platz bietet der vom Roten Kreuz betriebene Standort, der am kommenden Montag öffnen soll, für bis zu 950 Menschen.

Parallel wird auch der Standort Schnackenburgallee auf die Ankunft weiterer Kriegsflüchtlinge vorbereitet. Dort sollen ab Ende März bis zu 900 Menschen ein Obdach findenen.

900 Schüler setzen ein riesiges Friedenszeichen

Das größte Friedenszeichen, das die Vierlande in Hamburg vermutlich jemals gesehen haben, bildeten am Freitag etwa 900 Schüler auf dem Sportplatz der Stadtteilschule Kirchwerder. Mit dem menschlichen Zeichen richteten sich die mehrheitlich mit weißen Oberteilen bekleideten Schülerinnen und Schüler gegen den Krieg in der Ukraine. Sie setzten ein „Zeichen der Solidarität“ mit all denen, die unter dem Krieg leiden, wie Christian Kruse, Fachkraft für Demokratiepädagogik, betonte.

Rund 900 Schüler bilden auf dem Sportplatz der Schule Kirchwerder ein riesiges Friedenszeichen.
Rund 900 Schüler bilden auf dem Sportplatz der Schule Kirchwerder ein riesiges Friedenszeichen. © STS Kirchwerder/Dr. Niko Gärtner | STS Kirchwerder

Asklepios Kliniken können 200 Ukraine-Flüchtlinge versorgen

In der Hamburger Asklepios Klinik St. Georg sind am Freitag die ersten vier Flüchtlinge aus der umkämpften Ukraine eingetroffen. Die Flüchtlinge, darunter ein Kind, kamen über einen privaten Transport aus Polen nach Hamburg, wie die Klinik mitteilte. Dolmetscher und Sozialdienst der Klinik kümmern sich jetzt um die Menschen. Insgesamt könnten bis zu 200 verletzte Flüchtlinge in den sieben Hamburger Asklepios Kliniken medizinisch versorgt werden, hieß es

Vor allem im Asklepios Klinikum Harburg hat man nach eigenen Angaben seit der Flüchtlingskrise 2015 Erfahrung mit der Behandlung von Kriegsverletzungen. Die Abteilung für Plastische, Rekonstruktive und Handchirurgie hatte seinerzeit eine Spezialsprechstunde für Kriegsflüchtlinge eingerichtet. Darüber hinaus hatte der Konzern bereits am Wochenende der Bundesregierung angeboten, mehr als 1000 geflüchtete Personen in leerstehenden Immobilien des Konzerns unterzubringen.

Jungheinrich stellt Export nach Russland ein

Jungheinrich, der Hamburger Hersteller von Gabelstaplern und anderen Fahrzeugen stellt mit sofortiger Wirkung seine Exporte nach Russland und Belarus ein. Weder Neu- noch Gebrauchtmaschinen würden weiter in die beiden Länder geliefert, teilte die Firma am Freitag mit. Auch Produkte, die sich noch im Transit befinden, seien von dem Stopp betroffen. Jungheinrich-Chef Lars Brzoska erklärt dazu: "Frieden und Freiheit sind wichtiger als Geschäftsinteressen und Profit. Damit dieser Krieg so schnell wie möglich gestoppt werden kann, müssen wir alle bereit sein, einen – unseren – Beitrag zu leisten." Mögliche weitere Schritte behalte man sich vor.

Hamburger Kita-Kinder demonstrieren gegen Putins Krieg

Der freie Träger der Kinder- und Jugend SterniPark hat am Freitag eine Kinderdemonstration in Harburg gegen Putins organisiert. Vor der Kita versammelten sich mehr als 100 Kinder aus mehreren Kitas, um für Frieden und Solidarität zu demonstrieren. Auch Eltern, Fachschüler und Erzieher nahmen an der Aktion teil. Der Demonstrationszug führte auch zum Harburger Rathaus.

Hamburger Kitas demonstrierten am Freitag gegen Putins Krieg gegen die Ukraine.
Hamburger Kitas demonstrierten am Freitag gegen Putins Krieg gegen die Ukraine. © TV News Kontor

"Tagesschau"-Sprecherin Rakers überrascht mit Statement

"Tagesschau"-Sprecherin Judith Rakers hat am Freitag in sozialen Medien ein überraschendes Statement veröffentlicht. "Eigentlich poste ich hier nichts Politisches", schrieb sie bei Instagram und Facebook. "Weil wir bei der 'Tagesschau' gehalten sind, NEUTRAL zu bleiben bei allen Themen, über die wir in den Nachrichten auch berichten."

Den Neutralitätsanspruch halte sie für richtig. Deshalb konzentriere sie sich auf Social Media auf die schönen Dinge des Lebens. "Aber da ich heute morgen in der Frühschicht wieder nur schlechte Nachrichten für euch hatte, möchte ich hier einmal klar sagen, dass mir das nicht leicht fällt", so Rakers. "Auch mich berühren diese Nachrichten, die Bilder, die Angst der Menschen. Der verzweifelte Überlebenskampf einer ganzen Nation. Ich formuliere es jetzt so neutral, wie ich kann: Dieser Wahnsinn muss aufhören."

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Hamburger Verfassungsschutz warnt vor Cyberattacken

Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine warnt der Hamburger Verfassungsschutz vor Cyberattacken und Desinformationskampagnen. Es gebe eine erhöhte Bedrohungslage, heißt es in einer Mitteilung des Landesamts für Verfassungsschutz Hamburg (LfV).

Die relevanten Stellen und Unternehmen in Hamburg seien frühzeitig informiert und sensibilisiert worden. Zudem wurde die Bürgerschaftskanzlei informiert, um die Abgeordneten zu sensibilisieren. "Generell geht die Cyberabwehr des Hamburger Verfassungsschutzes auf Betroffene zu, wenn das LfV Kenntnis über einen möglichen Angriff erhält und berät über das mögliche weitere Vorgehen", heißt es weiter. Die deutschen Sicherheitsbehörden seien auf die aktuelle Lage vorbereitet und beobachteten die Entwicklungen mit Blick auf Desinformations- und Cyberaktivitäten genau.

Paritätischer schließt sich der Großdemo in Hamburg an

"Frieden in der Ukraine – Sicherheit in Europa" – unter diesem Motto ruft ein breites Bündnis aus Parteien und Verbänden zu einer großen Friedensdemo am Sonnabend auf. Der Paritätische Wohlfahrtsverband Hamburg steht voll hinter dieser Forderung und schließt sich dem Aufruf an.

„Was in der Ukraine passiert, macht uns alle fassungslos", sagt die Geschäftsführerin des Verbands, Kristin Alheit. "Dieser Krieg ist schrecklich, menschenrechtswidrig und völlig inakzeptabel. "Das Mindeste, was wir tun können, ist Geld und Hilfsgüter zu spenden, unsere vollste Solidarität zu zeigen und hier ankommenden Geflüchteten zu helfen. Diese Demo ist ein großes gemeinsames Zeichen, das flankiert wird von unzähligen beeindruckenden Initiativen einzelner Bürger*innen und Gruppierungen.“

Erneut Zehntausende bei Hamburger Friedensdemo erwartet

Nachdem am Donnerstag bereits mehr als 20.000 Hamburger gegen Putins Krieg demonstriert haben, werden am Sonnabend bei der Friedensdemo unter dem Motto "Frieden in der Ukraine – Sicherheit in Europa" in der Hamburger Innenstadt erneut Zehntausende Teilnehmer erwartet. Politische Jugendorganisationen wie die Jusos, die Junge Union und die Grüne Jugend, unterstützt von ihren Mutterparteien sowie weiteren Organisationen und Verbänden, rufen zu einer Kundgebung auf.

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Die Demo startet um 12 Uhr am Jungfernstieg und führt über den Hachmannplatz am Hauptbahnhof zum ukrainischen Generalkonsulat an der Außenalster. Von 11.30 bis 16.30 Uhr warnt die Polizei Hamburg in der City und in den östlich an die Außenalster angrenzenden Stadtteilen vor "erheblichen Verkehrsbehinderungen durch Straßensperrungen". Besuchern der betroffenen Bereiche wird dringend empfohlen, mit S- und U-Bahn anzureisen. Autofahrer sollten den Bereich weiträumig zu umfahren.

Lesen und Musizieren im Thalia Theater gegen den Krieg

Mit einer prominenten Lesung ukrainischer Autorinnen und Autoren hat das Hamburger Thalia Theater am Donnerstagabend seine Solidarität mit dem Volk in dem von Russland angegriffenen Land bekundet. "Mit dem Krieg werden alle Themen weggebombt, die uns eigentlich beschäftigen sollten", sagte Intendant Joachim Lux in seiner Begrüßung. Der Abend solle Kraft und Gemeinschaft stiften. "Wir brauchen uns gegenseitig, um nicht zu verzagen."

Die Veranstaltung stand unter dem Titel "Solidarität mit der Ukraine. Stimmen aus der Ukraine, Hamburg und von anderswo". Bei ihr lasen namhafte Hamburger Autorinnen und Autoren wie Simone Buchholz, Monique Schwitter und Saša Stanišić sowie Mitglieder des Thalia-Ensembles wie Felix Knopp und Christiane von Poelnitz Texte von Serhij Zhadan, Sasha Mariana Salzmann, Oxana Matiychuk, Ljudmila Ulitzkaja und anderen.

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Alle beschworen die identitätsstiftende Kraft der Kultur und den Wert von Demokratie, Freiheit und Selbstbestimmung. Stanišić erinnerte sich seiner eigenen Flucht vor dem Jugoslawien-Krieg. Die ukrainische Musikerin Mariana Sadovska begeisterte mit ihrer Jazzband und warb für Spenden für Funkgeräte, Schutzwesten und Nachtsichtgeräte. Als Zeichen der Solidarität hat das Theater zudem bis zum Ende der Spielzeit eine Spendenaktion ins Leben gerufen.

Schmidts Tivoli und Komödie Winterhude spielen Benefiz-Vorstellungen

Nicht nur Thalia, Schauspielhaus und Kampnagel zeigen bei eigenen Abenden Solidarität mit der Ukraine (das Abendblatt berichtete), auch große privat geführte Hamburger Bühnen haben Benefiz-Vorstellungen angesetzt. Das Schmidts Tivoli spendet alle Einnahmen des Musicals „Heiße Ecke“ vom 9. März (19 Uhr), und im Anschluss werden im Foyer Spenden gesammelt. Das Geld geht an die „Aktion Deutschland Hilft – Nothilfe Ukraine“ und an eine Wohltätigkeitsstiftung in Odessa, die Kinder und älteren Menschen auf der Flucht hilft – den Kontakt stellte eine ukrainische Theater-Mitarbeiterin her. Tivoli-Co-Chefin Tessa Aust sagte: „Unser Wunsch und Ziel ist es, an diesem Abend 25.000 Euro zu sammeln.“

Ein Benefiz-Solo gegen den Krieg gibt am 2. April (19.30 Uhr) in der Komödie Winterhude Walter Plathe. Der populären Berliner Darsteller spielt und singt seine Version von „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“, begleitet von Peter Buchheim (Klavier). Alle Einnahmen fließen an „Aktion Deutschland Hilft”.

Hamburg bereitet sich auf Ankunft vieler Flüchtlinge vor

Der Senat stellt sich darauf ein, dass schon bald viele Menschen aus der Ukraine, die vor dem Krieg in ihrer Heimat geflüchtet sind, in Hamburg ankommen. Um alle Schutzsuchenden zu versorgen und unterzubringen, sei das Vergaberecht gelockert werden. Die Finanzbehörde habe dazu den Schwellenwert der Verhandlungsvergaben von 50.000 auf 215.000 Euro hochgesetzt, heißt es in einer aktuellen Mitteilung des Senats.

Putins Krieg: Der Hamburger Senat stellt sich darauf ein, dass schon bald viele Menschen aus der Ukraine, die vor dem Krieg in ihrer Heimat geflüchtet sind, in Hamburg ankommen.
Putins Krieg: Der Hamburger Senat stellt sich darauf ein, dass schon bald viele Menschen aus der Ukraine, die vor dem Krieg in ihrer Heimat geflüchtet sind, in Hamburg ankommen. © picture alliance / abaca | Baha Idhir/ABACA

Zudem kündigte der Senat an, dass es in Kürze einen sogenannten Katastrophenerlass von Bund und Ländern mit steuerlichen Erleichterungen und Hilfsmaßnahmen geben soll.

Lesen Sie hier Reaktionen aus Hamburg zum Ukraine-Krieg vom Vortag