Hamburg. Scharfer Protest, weil im Kerngebiet Kraftfahrzeuge sechs Monate verboten sind. Warum der Straßenkampf weiter angeheizt wird.

Ein Punkt ist Anette Kaiser-Villnow sehr wichtig: „Ich habe eine grüne Seele.“ Schon seit Langem gibt die Inhaberin der Kaiser-Apotheke an der Bahrenfelder Straße Plastiktüten nur noch gegen eine kleine Spende für das Hospiz Leuchtfeuer ab. Aus ökologischen Gründen kann sie sich auch grundsätzlich mit der Idee anfreunden, Autos aus einem Stadtteil zu verbannen, um ihn lebenswerter zu gestalten. Aber das Projekt „Ottensen macht Platz“, das Autos im Kerngebiet des Stadtteils die Durchfahrt verbieten wird, ist für sie in dieser Form eine Hauruckaktion.

Wie das Abendblatt berichtete, wird der Bezirk ab September ein für Hamburg bislang einmaliges Verkehrsexperiment starten. Ab September werden einige Straßen westlich des Altonaer Bahnhofs für sechs Monate fast autofrei. Lieferverkehr wird nur noch von 23 bis 11 Uhr erlaubt, auch Anwohner mit einem privaten Stellplatz, Krankenwagen und Markthändler an Markttagen auf dem Spritzenplatz dürfen die Straßen weiter nutzen, selbst Taxis dagegen nicht.