Hamburg. Senator Brosda: Bedeutung der Einrichtung wird wachsen. Verantwortliche sollen mehr Freiheit bei ihrer Arbeit bekommen.

Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme steht vor einer bedeutenden organisatorischen Veränderung: Der Senat will die Einrichtung in eine Stiftung öffentlichen Rechts überführen. Bislang ist die Gedenkstätte wie auch das Planetarium eine Abteilung der Kulturbehörde. „Uns ist wichtig, dass die Gedenkstätte bei der Wahrnehmung ihrer kulturellen und gesellschaftlichen Aufgaben nicht nur heute, sondern auch in Zukunft im höchsten Maße politisch unabhängig agieren kann“, sagte Kultursenator Carsten Brosda (SPD) im Gespräch mit dem Abendblatt. „Die Gedenkstätte wird mehr Freiheit haben, und die Autonomie ihrer Arbeit wird größer.“

Streng genommen sind der Leiter der Gedenkstätte, Detlef Garbe, als Abteilungsleiter der Kulturbehörde und die rund 40 Mitarbeiter zurzeit weisungsgebunden wie Beamte. Zwar gebe es keine Klagen über eine Einflussnahme des Senats seitens der Gedenkstätte auf deren Arbeit, so Brosda, aber er wolle mit dem Schritt auch für die Zukunft in denk­baren anderen Konstellationen vorbauen. Um der besseren Sichtbarkeit und größeren Eigenständigkeit der Gedenkstätte willen hat der Senat darauf verzichtet, Neuengamme in die Stiftung Historischer Museen zu integrieren.